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Liebe Leserin, lieber Leser,

oft erlebe ich bei Patienten, wenn ich sie darum bitte, einige Laborwerte untersuchen zu lassen, dass der Arzt, der sie bestimmen lässt, den erhaltenen Laborbefund in einer Weise auslegt, die mir Sorgen bereitet. An Hand eines Fallbeispieles verdeutliche ich Ihnen nun, was wiederholt verkehrt lief und wie es stattdessen hätte laufen sollen.

Ich wünsche Ihnen hilfreiche Erkenntnisse und gute Erfahrungen.
Über eine Rückmeldung oder einen Kommentar werde ich mich freuen.


Ihnen eine schöne Zeit und vor allem viel Wohlergehen

Ihre

Irmgard Maria Post

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Ein mir nahestehender Patient teilte mir beiläufig mit, dass seine Hausärztin ihm gesagt habe, die letzte Laboruntersuchung läge schon einige Jahre zurück. Deshalb wolle sie erneut seine Blutwerte bestimmen lassen. Da er sie sogleich aufsuchen wollte, riet ich ihm über die üblichen Laborwerte hinaus weitere, normalerweise nicht untersuchte Parameter, die ich ihm notierte, analysieren zu lassen.

Laborbefund

Ich rief in der Praxis der untersuchenden Ärztin an, um darum zu bitten, dem Patienten, den ich hier Gunnar nenne, auch die Vorbefunde mitzuteilen. Dabei erfuhr ich von der Arzthelferin beiläufig: 'Der Vitamin D-Wert ist zu niedrig. Deshalb hat Frau B. [die Ärztin] ein Rezept für Dekristol
®[ein Vitamin D-Präparat] ausgestellt. Sonst ist alles in Ordnung.' Darauf entgegnete ich: "Da weiß ich etwas Besseres." Außerdem dachte ich, "Gunnars Laborbefund wird schlechter ausfallen, als es die Ärztin einschätzt."
In die folgende Tabelle habe ich von Gunnars 39 analysierten Werten 12 Parameter, also ca. 1/3, eingetragen, da sie mir wesentliche Hinweise auf seine gesundheitliche Verfassung lieferten:

Nach meiner Erfahrung gilt für manche Laborwerte ein kleinerer Referenzbereich (Spanne von normalen, unbedenklichen Parametern) als von den Fachleuten vorgegeben. Das gilt insbesondere für
*Cholesterin: Auch im fortgeschrittenen Alter sollte der Wert 200 mg/dl nicht überschreiten und
**TSH (basal):  Hier sollte der Wert mindestens 0,85 und höchstens 1,00 µU/ml betragen. Siehe dazu die nächste Grafik sowie meinen früheren Beitrag "TSH-Wert: Was sagt er über die Schilddrüse aus?":

Meine Deutung der Laborwerte I

An Gunnars Befunden fällt mir mehr auf als allein der niedrige Vitamin D-Spiegel:

Zu viele, nicht abgebaute Blutplättchen (–►3) scheinen sich mal mit der beeinträchtigten Bildung von roten Blutkörperchen (–►1) und mal mit ihrem gehemmten Abbau (–►2) abzuwechseln. Auf Letzteres weist der 2015 noch oben entgleiste MCHC-Wert (–►2) hin. Die beiden 2012 zu hohen Enzymwerte (–►5 und 9) legen zusammen mit dem erhöhten LDL-Cholesterinwert (–►8) nahe, dass ein Gallenstau besteht. Darauf deuten auch Gunnars bereits in jungen Jahren gelblich erscheinende Augenscleren hin (Siehe nächstes Foto):

Meine Deutung der Laborwerte II

Zwischen den Parametern, die aktuell den vorgegebenen Normbereich überschreiten, wozu m. E. auch der andere Cholesterinwert (–►6) gehört, und dem zu niedrigen Vitamin D-Spiegel (–►11) besteht ein Zusammenhang: Durch das nicht abgebaute Gallensekret haben sich Blutplättchen und Cholesterin im Blut angereichert. Letzteres hat dazu geführt, dass sich aus der nicht weiterbeförderten, blockierten Vorstufe Cholesterin (Siehe nächste Grafik) nicht genügend Vitamin D bilden konnte. Neben den gelblichen Augenscleren hätte die Ärztin auch an Gunnars sonnengebräunter Haut schon rein äußerlich erkennen können, dass der Vitamin D-Mangel auf einer tiefer liegenden Ursache als einer Mangelernährung oder zu wenig Sonnenbestrahlung beruhen musste. Denn sonnenbestrahlte Haut vermag uns normalerweise, größtenteils mit dem benötigten Vitamin D zu versorgen.

Meine Deutung der Laborwerte III

Selbst der laut Vorgabe des Labors normale, m.E. jedoch erhöhte
TSH-Wert (–►7) hängt mit dem erwähnten Gallenstau zusammen. Bei diesem Krankheitsgeschehen handelt es sich um eine, trotz ihres häufigen Vorkommens ständig von Ärzten missverstandene oder verkannte Volkskrankheit. Sie entsteht dadurch, dass Gallengrieß, winzige Ausfällungen im Gallensekret, woraus sich Gallensteine entwickeln können, mikroskopisch kleine Kanälchen in der Leber zusetzen. Diese befinden sich als Spalträume zwischen den Leberzellen und nehmen das in ihnen gebildete Gallensekret auf. Wenn die Leber durch die verstopften Gallenkanälchen in ihr nicht mehr ihre Stoffwechselfunktionen wie erforderlich erfüllen kann, kommt auch - wie bei Gunnar geschehen - die Umwandlung des Schilddrüsenhormons T 4 in das wirksame T 3-Hormon zu kurz (Siehe dazu diese Skizze):

Fragen Sie sich jetzt, warum ich bereits bei einem TSH-Wert von 1.59 µU/ml von einer Schilddrüsenunterfunktion spreche? Als Antwort darauf hole ich nun etwas aus:  Vor ca. 4 Jahren, als der TSH-Wert laut der oben in der Tabelle (–►7) eingetragenen Befunde sogar noch unter dem Wert von 2019 gelegen hatte, war folgendes passiert:

1. Kurzes Fallbeispiel
Eines Morgens wachte Gunnar mit starken Schmerzen in Hand und Unterarm auf. Da er nicht arbeiten gehen konnte, ließ er sich von seiner Hausärztin krank schreiben. Diese diagnostizierte, weil er auch unter Bewegungsapparatbeschwerden litt, rheumatoide Arthritis und überwies ihn sogleich zu einem Rheumatologen. Als er mir das mitteilte, kam mir, bevor ich seine Laborwerte erfuhr, der Verdacht, bei ihm könne wie bei einigen seiner Verwandten eine Schilddrüsenstörung, in diesem Falle eine Unterfunktion, bestehen. 

Behandlung
Zusätzlich zu den übrigen, ihm bereits verordneten Arzneien händigte ich Gunnar meine Combi für Schilddrüsenunterfunktion aus.

Behandlungsverlauf
Sogleich fingen die Schmerzen an zurückzugehen und die Schwellung begann abzunehmen. Innerhalb von 2 Tagen war beides verschwunden und tauchte in den Jahren darauf auch nicht wieder auf. 
Nun zurück dazu, warum ich schon bei einem TSH-Wert direkt ab 1,00 µU/ml von einer Schilddrüsenunterfunktion spreche: Ab einem TSH-Wert, der minimal 1,00 µU/ml überschreitet, muss ich bereits meine Combi für Schilddrüsenunterfunktion verabreichen, was darauf hinweist, dass eine Schilddrüsenunterfunktion besteht. Wenn ich nicht so vorgehe, treten entweder wie bei Gunnar Stausymptome - wie z.B. Bewegungsapparatbeschwerden - auf oder, falls bereits vorhanden, bleiben diese bestehen. Erst durch den Einsatz der erwähnten Combi gelang es mir in vielen Fällen, effektiv zu behandeln. Dafür benötigte Gunnar noch ein weiteres Mittel, wie Sie nun erfahren werden:

2. Kurzes Fallbeispiel
Vor etwa einem Jahr ließ Gunnar sich mit Zahnersatz versorgen. Bevor er seinen Zahnarzt aufsuchte, warnte ich ihn, dass seine Leber die ihm dabei verabreichten Toxine nicht abbauen könne und diese ihm Beschwerden bereiten würden. Er meinte jedoch: 'Ich bekomme doch nur einige Zähne überkront und dabei noch einen fehlenden Zahn eingefügt.' Darauf erwiderte ich, zumindest ein Dentalkleber - eng verwandt mit dem uns bekannten Sekundenkleber - käme zum Einsatz, was er nicht vertragen würde. Erneut riet ich ihm, endlich das von mir empfohlene Gallensäure-Präparat wieder einzunehmen. Ich hatte zwar die aus dem Klebstoff hergestellte, gleichnamige Nosode Dentalkleber zu seiner Basisarznei hinzugefügt, diese würde jedoch wegen des ihn belastenden Gallengrießes nicht ausreichen, um ihm die Nebenwirkungen des Werkstoffes zu ersparen. Dafür benötigte er noch die Gallensäure-Substanz.
Dieses ursprünglich, aus Asien stammende Volksheilmittel hatte ihm vor einiger Zeit neben    Paleokost geholfen, seine Gallenstau-Beschwerden, die ihm ein tagelang anhaltendes tiefgreifendes Unwohlsein mit in den Oberkörper ausstrahlenden Schmerzen bereitet hatte, zu überwinden. In der Folge hatte er sich schnell rundum von dem Spuk erholt und gedacht, er brauche sich nicht mehr an meine Therapieratschläge zu halten. Daher hatte der ihn belastende Gallengrieß sich nicht weiter aufgelöst, was nun, wie ich angenommen hatte, den Abbau der zum Befestigen des Zahnersatz verwandten, Sekundenkleber ähnlichen Substanz hemmte.
Die nicht abgebauten Toxine riefen die von mir befürchteten, starken Vergiftungssymptome hervor, sodass er sich sogleich einen neuen Termin beim Zahnarzt geben ließ. Zuvor nahm er jedoch das Gallensäure-Präparat ein und ernährte sich wieder mit Paleokost (Siehe nächste Grafik). Als er beim Zahnarzt ankam, waren die Beschwerden abgeklungen, sodass dieser den Zahnersatz nicht zu entfernen und Gunnar keine Zähne zu ziehen brauchte. Soweit zu seiner Vorgeschichte und nun wieder zurück zu seinem Laborbefund:

Meine Deutung der Laborwerte IV

Für den Cholesterin- und den TSH-Wert gilt - wie erwähnt - ein weit kleinerer Normalbereich als vorgegeben. Auch bei Calcitonin und Parathormon verhält es sich anders, als Fachleute es annehmen: Beide Hormonspiegel müssen sich in etwa in der Mitte des als normal angesetzten Referenzbereichs befinden und dürfen nicht stark voneinander abweichen. Der Grund: Die Aufnahme von Calcium und Phosphat in die Knochen, wofür Calcitonin sorgt, und der Abbau beider Mineralien aus den Knochen, was der Calcitonin-Gegenspieler Parathormon reguliert, muss in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.
Nur dann befinden sich Knochenaufbau und -abbau in ihrer Balance.
Während Gunnars Parathormonwert (–► 12) oberhalb der Mitte liegt, bleibt Calcitonin  (–►10) deutlich darunter. Um beide Hormonspiegel in ein ausgeglichenes Verhältnis zueinander zu bringen, werde ich Gunnar noch das aus dem Hormon hergestellte, gleichnamige Homöopathikum Calcitonin verordnen. In ähnlichen Fällen wie bei Gunnar hat das dazu geführt, dass die Betroffenen ihren Bewegungsapparat als robuster und Bewegungsabläufe wie gepuffert empfunden haben.

Meine Kritik an der ärztlichen Diagnose

Die Feststellung "Vitamin D-Mangel" gibt lediglich ein einzelnes Ergebnis der Laboruntersuchung wieder, ohne die ihm zu Grunde liegende Ursache zu erfassen.
Außerdem lässt sie die anderen entgleisten oder zu berücksichtigenden Laborwerte außen vor. Weder mit dieser Schmalspurdiagnose noch der ihr entsprechenden Verordnung eines herkömmlichen Vitamin D-Präparates wie Dekristol® hätte ich Gunnar und ähnlich betroffenen Patienten Abhilfe von ihren Beschwerden verschaffen können. Ganz davon abgesehen handelt es sich bei Dekristol® um ein Hormon-Präparat, das die Leber zum Entgiften veranlasst. Dadurch bringt es sie um die Möglichkeit, ihre Stoffwechselfunktionen so zu erfüllen, dass wir genesen können.
Anstatt uns zu kurieren, machen uns Präparate wie Dekristol® sogar noch kränker als zuvor. So erging es z.B. einer Patientin, die dieses Präparat ein paar Monate lang hoch dosiert eingenommen hatte, und infolgedessen, bevor ich sie behandelte, unter heftigen Verspannungen gelitten hatte. Von einer anderen Patientin erfuhr ich, dass eine ihrer Bekannten gemeint habe, dass ihr dieses Präparat gut bekäme. Darauf erwiderte ich: "Das wird nicht lange andauern. Bald wird es ihr umso schlechter gehen." Später teilte mir die Patientin mit:  'Sie hatten recht: Meiner Bekannten geht es schlecht. In ihrer Schilddrüse haben sich Knoten gebildet.'
Mit der nächsten Grafik möchte ich Ihnen veranschaulichen, dass die ärztliche Standarddiagnose den von mir festgestellten Ursache-Wirkungszusammenhang durch ein grobes Raster fallen lässt:

Erstaunlicherweise verschrieb dieselbe Ärztin, nachdem Gunnar sie mit Informationen darüber versorgt hatte, ihm auf seine Bitte hin das erwähnte Gallensäure-Präparat. Dennoch war ihr anscheinend der Grund für seine Verordnung, Gunnars Leber-Gallen-Stau, der unter anderem zu dem Vitamin D-Mangel geführt hatte, entgangen. Auch seine Gallensymptome und äußeren Anzeichen, seine gelblichen Augenscleren und dass es ihm trotz brauner Haut an Vitamin D mangelte, sowie die Laborparameter - alles zusammen wies auf seine Stauproblematik hin - hatte sie nicht bemerkt. Seitdem Gunnar begonnen hatte, das Gallensäure-Präparat einzunehmen, hatte laut Laborbefund der Vitamin D-Wert begonnen, sich zu bessern. Insgesamt wären nach meiner Erfahrung seine Laborwerte besser ausgefallen, wenn Gunnar nicht nur sporadisch das Präparat eingenommen und außerdem auf Junkfood verzichtet hätte. Auf das Ernährungsproblem - bei seiner Leber-Gallen-Funktionsschwäche besonders kontraproduktiv (schädlich) - deutet auch sein stetig steigender, inzwischen grenzwertig erhöhter Glucosewert (–►4) hin. Im Gegensatz zu ihm hat eine Seniorin, knapp 80, sich zwar ähnlich wie Gunnar bevorzugt zuckerreich ernährt, jedoch das Gallensäuremittel regelmäßig, wie von mir verordnet, eingenommen. Dadurch war ihr zuvor stets erhöhter Cholesterinwert von gut 300 mg/dl auf 200 mg/dl gesunken.

Schlusswort

Mit meinen Ausführungen möchte ich Sie darin unterstützen, Schwächen und Fehler medizinischer Behandlungen zu durchschauen, sodass Sie sich besser selbst helfen und  folgenreichen Behandlungsfehlern entgehen können. Solch eine Misere hätte Gunnar passieren können, wenn er den Rheumatologen, wofür ihm seine Ärztin eine Überweisung ausgestellt hatte, aufgesucht hätte. Dieser hätte ihm vermutlich ähnlich wie ich das von anderen Patienten kenne, Cortison verordnet. Für eine kurzzeitige Symptombesserung durch dieses Medikament hätte er anschließend den hohen Preis gezahlt, dass das Rheuma, das sich erst angekündigt hatte, voll zum Ausbruch gekommen wäre.
Auch wenn sich das Krankheitsgeschehen, wie ich es oft erlebt habe, noch zurückspulen ließ, hatten die Betroffenen in der Regel zuvor eine lange Leidensgeschichte hinter sich gebracht, bis sie endlich bemerkten, dass sie in eine Sackgasse geraten waren. Wie hier ausgeführt, braucht es nicht zwangsläufig so weit zu kommen. Je besser wir uns medizinisch auskennen, und je mehr wir uns zu helfen wissen, desto mehr schaffen wir es, uns durch Unfähigkeit unnötig verstärkte oder sogar ausgelöste Krankheiten zu ersparen.

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Wünschen Sie weitere Informationen?

Die Anwendung und Herstellung von Nosoden sowie weitere Maßnahmen, die wir für unser Genesen benötigen, habe ich in meinen Büchern, die Sie per Mail oder Telefon (06438/ 922 941 oder 0160/ 44 555 97) bestellen können, ausführlich beschrieben. Darin finden Sie zum ersten Mal ein Verordnungskonzept, das die Chance bietet, die jeweils individuell benötigten Therapie-Bausteine zu kombinieren.

Möchten Sie die von mir eingesetzten, praxiserprobten Arzneien testen?

Wenn Sie mir das kurz mitteilen, werde ich Ihnen eine Auflistung der von mir erhältlichen Testsubstanzen zusammen mit weiteren Informationen senden.

In meiner Reihe
Mit Nosoden ursächlich wirksam kurieren
habe ich 3 Werke verfasst:

1. Teil 1 : Theorie
2. Teil 2 : Arzneien
3. Teil 3 : Psyche und Konstitutionsmittel

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Abbildung 3, 4, 6, 9 und 10: Vorlage: Quelle: https://pixabay.com/de/