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Liebe Leserin, lieber Leser,

oft berichten mir Patienten, wenn ich beginne, sie zu behandeln, dass sie unter Allergien bzw. Unverträglichkeiten leiden. Dann hake ich genauer nach, um herauszufinden, was hinter den betreffenden Symptomen steckt. Dafür kommen, wie Sie nun erfahren werden, vorrangig 2 Ursachen in Betracht.

Ich wünsche Ihnen hilfreiche Erkenntnisse und gute Erfahrungen.
Über eine Rückmeldung oder einen Kommentar werde ich mich freuen.


Ihnen eine schöne Zeit sowie viel Wohlergehen

Ihre

Irmgard Maria Post

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Haben Sie sich schon einmal im Internet zum Thema Unverträglichkeiten informiert? Sicher ist es Ihnen dann ähnlich wie mir ergangen: Sie haben in dem betreffenden Beitrag Informationen darüber gefunden, welche Lebensmittel wir oft nicht vertragen. Dass dahinter eine gewisse organische Störung stecken könnte, darüber haben Sie dort keinen Hinweis gefunden. Selbst eine Allgemeinmedizinerin, die ich behandelt habe, zog diese Ursache erst gar nicht in Betracht, obwohl sie bei ihr auf der Hand lag! Darauf werde ich weiter unten zurückkommen.

Unverträglichkeiten

In einem Punkt gebe ich den Ausführungen im Internet Recht: Bestimmte Lebensmittel vertragen wir nicht gut - vor allem die, die unsere Ururahnen in grauer Vorzeit noch nicht kannten. Je nachdem, welchem Stoffwechseltypus wir angehören, bemerken wir das zeitnah oder aber erst (viel) später. Am meisten neigt der älteste Stoffwechseltyp, der Proteintyp, zu Unverträglichkeiten. Der Grund: Er verfügt über weniger Enzyme, um Nahrung zu verdauen, als die beiden später entstandenen Typen, der Mischtyp und der Kohlenhydrattyp, der sich zuletzt entwickelt hat. 
Diese Grafik gibt Ihnen einen Überblick darüber, wie häufig der jeweilige Stoffwechseltypus vermutlich vorkommt:

Durch einen ausgeprägteren Mangel an Verdauungsenzymen können insbesondere Proteintyp-Wesen, wenn sie etwas verzehrt haben, was ihre Verdauungsfunktionen überfordert, unter heftigen Verdauungsstörungen leiden. Das belegt auch meine Erfahrung, dass Patienten, die an Colitis ulcerosa (= "Darmentzündung mit [blutenden] Geschwüren") erkrankt waren, diesem Stoffwechseltypus angehörten.
Aber selbst bei diesen Patienten verrieten mir Laborwerte und Symptome, dass bei ihnen vorrangig eine andere Ursache für ihre Erkrankung bestand.

Leber-Gallen-Funktionsstörung

Ihre teils erhöhten und teils erniedrigten Laborwerte wiesen darauf hin, dass bei ihnen die Bildung von roten und weißen Blutkörperchen sowie von Cholesterin, Leberenzymen und mitunter auch von Mineralien entgleist war. Daran erkannte ich einen sich ankündigenden Gallenstau, der nach meiner Erfahrung angesichts der bestehenden Symptome durch Gallengrieß, der die Gallenkanälchen zugesetzt hatte, entstanden war.

Symptome von Unverträglichkeiten und Gallenstau

Kommt es zu einer Unverträglichkeit oder einem Gallenstau im Vollbild, kann man sie mitunter durch voneinander abweichende Symptome auseinanderhalten. Die auffälligsten Unterschiede zähle ich Ihnen nun kurz auf: Bei einem Gallenstau treten typischerweise ausstrahlende Beschwerden auf, die sich vom Bauch in den Rücken und oft bis in den Kopf hinziehen und dadurch ein allgemeines Unwohlsein hervorrufen.
Dagegen löst eine Unverträglichkeit nicht selten noch heftigere, krampf- oder wehenartige, Beschwerden aus, die sich vor allem im Bauchraum bis hin zur Brust abspielen. Während Wesen, die unter Unverträglichkeiten leiden, je nachdem wie sie sich ernähren, beschwerdefreie Intervalle erleben können, fühlen sich Menschen, bei denen es zur Gallengrießbildung gekommen ist, oft auch in Zeiten, in denen ihnen ein ausgeprägterer Gallenstau erspart bleibt, stärker beeinträchtigt. Die folgende Auflistung soll die Unterschiede zwischen beidem weiter verdeutlichen:

Untersuchungen

Im Zweifelsfall kann man beides bedingt mit Hilfe von Laboruntersuchungen sowie anderen Tests unterscheiden. Während eine beeinträchtigte Blutbildung sowie erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride) und nicht selten auch auffällige Leberenzymwerte auf einen Gallenstau hinweisen, verhält es sich in puncto Unverträglichkeiten anders:
Die Möglichkeit, Enzymmängel generell per Labor zu untersuchen, gibt es wegen ihrer Mannigfaltigkeit nicht. Außerdem bieten die aus einer Blutprobe analysierbaren Parameter oft keinen hilfreichen Aufschluss. Der Grund: Obwohl eine bestimmte Intoleranz und heftige Symptome bestehen, liefert der betreffende Laborwert oder Test häufig keinen Befund, da die Unverträglichkeit dafür noch nicht stark genug ausgeprägt ist, wie Sie bald im
1. Fallbeispiel erfahren werden.

Lactose-Intoleranz

Bei Lactose, auch Milchzucker genannt, handelt es sich um eine Substanz, die in Kuhmilch vorkommt. Sie setzt sich zusammen aus Traubenzucker und Galaktose (Milch-Schleimzucker) - eine Verbindung, die ein Enzym namens Lactase aufspalten muss. Wenn das geschieht, sorgt die Lactase dafür, dass die Schleimhaut im Dünndarm die zuvor weiter verarbeiteten Bestandteile aufnehmen kann. Besteht jedoch ein Mangel an diesem Enzym, wandert die Lactose unverändert in den Dickdarm. Dort gärt sie solange vor sich hin, bis ihr Endprodukt nach ein paar Tagen mit dem Stuhl zusammen endlich den Körper verlassen kann. Während dieser Zeit treten unangenehme bis heftige Verdauungsbeschwerden auf, die ich Ihnen aus eigener, früherer Erfahrung gut beschreiben kann:

Eigene Erfahrung
Mein Bauch fühlte sich aufgebläht an. Obwohl ich gegessen hatte, verspürte ich solch einen Hunger, als ob ich nichts zu mir genommen hätte, und ich nicht satt werden könnte. Das lag daran, dass die Verdauung im Dünndarm ausgesetzt hatte, sodass die Schleimhautzotten dort keine Nährstoffe hatten aufnehmen können. Instinktiv wusste ich, dass ich meinem Heißhunger nicht nachgeben durfte, sondern so lange nichts mehr essen sollte, bis meine Verdauung wieder normal funktionierte.
Andernfalls würde es sich umso länger hinziehen, bis meine Blähungen wieder abklingen würden. Ich würde sie sogar noch erheblich verschlimmern. Je nachdem, wie viel Lactose ich zu mir genommen hatte, dauerte es bis zum nächsten oder übernächsten Tag, bis ich mich von dem starken Unwohlsein und 1, 2 weitere Tage, bis ich mich von meiner Schwäche erholen und mich wieder normal fühlen konnte. Vorausgesetzt natürlich, ich verzichtete darauf, bestimmte Mlichprodukte zu verzehren!

Untersuchungsmethoden

Um eine Lactose-Intoleranz festzustellen, gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden. Sie unterscheiden sich darin, dass
1. die Betroffenen bei den einen Milchzucker zuführen müssen,
2. während das bei den anderen nicht erforderlich ist.

Zur 1. Kategorie gehören der H2-(Wasserstoff-)Atemtest, der Blutzuckertest sowie der Expositions-(= "Aussetzungs-")Test: Wie gesagt müssen die Testpersonen bei diesen Untersuchungen eine bestimmte Menge Milchzucker, häufig 50 - 100g in Wasser gelöst, zu sich nehmen.
Beim Atemtest steigt danach bei vielen, jedoch nicht allen Personen, die unter einer Lactose-Intoleranz leiden, durch das Vergären der Lactose im Dickdarm der Wasserstoffgehalt in der ausgeatmeten Luft im Vergleich zu vorher um 20 ppm an.
Beim Blutzuckertest, den man daheim mit einem Blutzuckermessgerät selbst durchführen kann, beweist ein Nichtansteigen des gemessenen Blutzuckers trotz Zuführen von Milchzucker, dass diese Unverträglichkeit besteht.
Den Expositionstest habe ich in einer Klinik bei einem unserer Söhne vor gut 20 Jahren miterlebt. Dazu erfahren Sie bald mehr im 1. Fallbeispiel:

Zur 2. Kategorie gehören der Lactose Intoleranz-Gentest und der Diättest:
Beim Gentest reicht eine Blutprobe aus. Diesen Test hat man entwickelt, nachdem man
entdeckt hatte, dass bei einer genetisch bedingten Lactose-Intoleranz ein sogenannter T/C Polymorphismus besteht. Die Bestimmung der betreffenden Parameter -
LCT- 13910 Genotypen - kostet nach Angabe des Laborarztes Dr. med. Ch. Haas von 2005 laut Gebührenordnung für Ärzte 99€.
Beim Diättest kommt es darauf an, sich einige Tage konsequent ohne Lactose zu ernähren.  Dabei gilt es auch, versteckten Milchzucker in Fertigprodukten zu vermeiden. Wenn dann vorherige Symptome verschwinden, ergibt sich ein starker Verdacht auf eine Lactose-Intoleranz. Diesen Test habe ich selbst durchgeführt, was ich im 2. Fallbeispiel erneut aufgreifen werde.

1. Fallbeispiel

Obwohl unser Sohn, ich nenne ihn hier Maxim, als Kleinkind den Haferbrei mit Milch - vor über 20 Jahren wusste ich es noch nicht besser - oft im hohen Bogen ausgebrochen und ständig Durchfall hatte und verschleimt war, traten ein paar Stunden nach diesem Test keine Symptome auf. Das bedeutete angeblich, dass keine Lactose-Intoleranz bestand. Dieser Befund überzeugte mich keineswegs. Ich dachte, wie heftig muss eine Lactose-Intoleranz sein, damit man sie feststellen kann?

Behandlung

Zunächst verzichtete ich noch nicht darauf, meinen Kindern Gerichte mit Milch aufzutischen, sondern verabreichte ihnen nur homöopathische Arzneien. Maxim behandelte ich mit den Konstitutionsmitteln Luesinum und Medorrhinum sowie wegen seiner Schleimhautsymptome mit Tuberculinum bovinum - jeweils in zunehmend höheren Potenzen.

Maxims Behandlungsverlauf I

Sogleich verschwanden all seine Verdauungs- und sonstigen Schleimhautbeschwerden und sein Stuhlgang normalisierte sich. Was mich jedoch am meisten überraschte: Auch seine Psyche stabilisierte sich. Aufgaben, mit denen er zuvor gehadert und über die er sich echauffiert hatte, begann er wie selbstverständlich zu erledigen. Das führte ich darauf zurück, dass bis dahin bestehende Blockaden, die sowohl seinen Stoffwechsel beeinträchtigt, als ihm auch viel Energie geraubt hatten, anfingen, sich aufzulösen.

2. Fallbeispiel - von mir selbst

Als Kind bekam ich hin und wieder Bauchweh, später suchten mich Krämpfe im Bauch heim.
Ab 20 wuchsen sie sich zu wehenartigen Schmerzen aus. Wegen meiner heftigen Beschwerden, die ich mir nicht erklären konnte und mich befürchten ließen, ernsthaft krank zu sein, wandte ich mich an einen Hausarzt. Dieser überwies mich zur Röntgenuntersuchung, bei der ich zuvor einen Kontrastbrei zu mir nehmen musste, in eine Klinik.
Als diese keinen Befund ergab, schloss er daraus auf eine psychische Ursache meiner Symptome und überlegte, mir Librium, das er auch schon eingenommen habe, zu verschreiben. Das kam mir so abwegig vor, dass ich darauf verzichtete, ihn um ein Rezept zu bitten.
Im Alter von Mitte 20 begab ich mich einmal wegen meiner kaum zu ertragenden Bauchschmerzen als Notfall in ein Krankenhaus. Dort untersuchte mich ein übermüdeter Gynäkologe per Ultraschall und entließ mich - sein Gesicht verziehend, da er mir meine Beschwerden nicht abnahm - ebenfalls ohne Befund. Dann reichte es mir mit den ärztlichen Untersuchungen, von denen ich mir vergeblich Hilfe versprochen hatte. Die Mediziner, die ich erlebt hatte, kamen mir so unfähig, überfordert oder hilflos vor, dass ich bereits vor meiner medizinischen Ausbildung dachte, wenn ich selbst nach einer Lösung suche, bin ich besser dran.
Anfang 30, in einer Zeit, in der es das heute zum Recherchieren benutzte Internet noch nicht gab, entdeckte ich in einem Gesundheitsmagazin einen Artikel über Milchzucker-Unverträglichkeit. Sogleich begriff ich, dass diese Intoleranz bei mir bestand, und ich strich alle Lactose-haltigen Lebensmittel von meinem Speiseplan, was ich bei meiner damaligen Ernährungsweise kompliziert und anstrengend fand. Meine Beschwerden gingen zum Teil zurück. Sie ließen noch mehr nach, wenn ich auf ein weiteres Lebensmittel verzichtete: Essig. Über 10 Jahre schien ich damit auf einem gewissen Level ohne heftige Symptome über die Runden zu kommen, fühlte mich jedoch nicht richtig fit und leistungsfähig. Außerdem nahm ich besonders mit Beginn des Klimakteriums stark zu. Mein Gewicht galt zwar als normal, ich fühlte mich aber zu dick damit.

Ich wollte nicht weiter zunehmen, sondern wieder richtig schlank werden, ohne Kalorien zählen und eine Diät, die zu einem Jojo-Effekt führt, einhalten zu müssen. Kurz darauf stieß ich im Internet auf Ernährungs-Tipps von US-amerikanischen Fitness-Experten. Sie informierten darüber, auf welche ungesunden Lebensmittel man meistens verzichten sollte, wenn man keinen Bauchspeck ansetzen wollte. Ich begann, ihre Ratschläge umzusetzen, nicht nur aus eigenem Interesse, sondern auch wegen einiger Patienten, die unter Übergewicht und seinen Folgen litten.

Da die Kost-Empfehlungen den Verzehr von stärkehaltigen Lebensmitteln nicht ganz ausschlossen, sondern punktuell gestatteten, aß ich einmal 2 Scheiben Roggenvollkorn-Knäckebrot. Vorher hatte ich etwa eine Woche lang derartige Kohlenhydrate nicht mehr zu mir genommen. Zu meinem großen Erstaunen fühlte ich mich sogleich so, als ob man mir alle Energie abgesaugt hätte. Ich kannte zwar Blutzucker- und Stoffwechselschwankungen zur Genüge, aber so eine heftige Reaktion hatte ich noch nicht erlebt. Diese Erfahrung machte mir schlagartig klar,
-  womit meine fortbestehenden Schwächezustände zusammenhingen,
-  wie sehr mich der Abbau von kohlenhydratreichen Produkten schädigte und
-  welch hohen Preis ich bezahlen würde, wenn ich nicht auf sie verzichten würde.
Daher fiel es mir nicht schwer, sie seitdem von meinem Speiseplan zu streichen.


Unverträglichkeitsreaktionen meiner Patienten

Die heftigsten Reaktionen schilderten mir Patienten, die einen allergischen Schock erlitten hatten. Bei ihnen handelte es sich um Kinder sowie junge und ältere Erwachsene, bei denen eine Gemeinsamkeit bestand: Alle hatten - anders als Maxim und ich - entweder bei ihrer Geburt oder im Laufe ihres Lebens verschiedene,
hoch dosierte Medikamente verabreicht erhalten. Auf den Beipackzetteln dieser Präparate waren übrigens Überempfindlichkeitsreaktionen als Nebenwirkungen aufgelistet!
Bei solch einem, auch als Anaphylaxie (Schutzlosigkeit) bezeichneten Schock lassen sich fünf Grade (0 - 4) unterscheiden:

Weitere Fallbeispiele

Ich schildere Ihnen nun kurz 3 weitere, z.T. bereits erwähnte Fallbeispiele, weil es bei ihnen zu gefährlichen Schocksymptomen im 3. Grad gekommen ist:
1. Als ich begann, als Homöopathin zu arbeiten, bat mich eine Frau, Mitte 40, um Hilfe.
Die Patientin - ich nenne sie hier
Britta - war gerade aus einer Klinik, in der sie sich wegen kritischer Allgemeinreaktionen hatte behandeln lassen, heimgekehrt. Sie teilte mir mit, dort hat man mir wieder [wie ihr Hausarzt zuvor] Prednisolon® [ein Cortisol] gegeben. Darauf kann ich nicht verzichten. Sonst schwillt meine Zunge wieder an und mir geht der Hals zu. Dann gerate ich so in Panik, dass ich denke, ich sterbe. Wenn das losgeht, muss ich ganz schnell Cortison schlucken, damit es nicht zum Schlimmsten kommt. Damit das nicht passiert, nehme ich viele Tabletten ein. Ich esse sie nicht, ich fresse sie!
Wegen ihrer medizinischen Kenntnisse und kritischen Einstellung wusste sie, dass die Anwendung dieser Substanz ihr zwar kurzzeitig helfen, ihre Abwehrkräfte jedoch restlos ruinieren würde. Das erkannte sie auch daran, dass ihre anaphylaktischen Anfälle sie in kürzer werdenden Abständen, also immer häufiger, heimsuchten. Daher konnte ich Britta trotz ihrer Bedenken, die ich verständlich fand, dazu bewegen, anstelle des Cortisols das homöopathische Cortisonum einzunehmen. Ein paar Tage später berichtete sie mir: Das hätte ich nicht geglaubt: Meine Zunge schwoll schon wieder an. Ich habe dann sofort Cortisonum eingenommen. Sofort ging die Schwellung zurück, sogar schneller als mit Cortison!

2. Der Mutter eines 4-jährigen Kindes hatte man, bevor sie ihren Sohn zur Welt brachte, zur Lungenreifung ihres Nachwuchses Cortisol injiziert. Nach seiner Entbindung per Kaiserschnitt hatte man bei Benni, wie ich ihn hier nenne, bereits in der Klinik eine Unverträglichkeit nicht von Milchzucker, sondern Milch- und Hühnereiweiß sowie bestimmten Gemüse- und Getreidesorten festgestellt. Ich hatte schon damit begonnen, ihn umfassend mit Nosoden zu behandeln, als mich seine Mutter voller Panik anrief: Sie hatte soeben auf einem Kinderfest bemerkt, dass Benni in eine Frikadelle gebissen hatte. Sein Gesicht hatte sich bereits verfärbt und war schon angeschwollen. Ich riet ihr, da ich sie damit ausgestattet hatte, ihm zuerst Histaminum und kurz darauf Cortisonum zu verabreichen. Einen Tag später erfuhr ich von ihr, dass Histaminum sogleich sein Gesicht habe abschwellen lassen, und dass er nach Cortisonum wieder ganz der Alte geworden sei.

3. Eine Medizinerin im reiferen Alter, die hier Greta heißt, berichtete mir als Patientin, dass sie unter einer extremen Form von Chemikalienunverträglichkeit leide. An ihrer Familien- und Vorgeschichte sowie an ihren Symptomen und Laborwerten - wie z.B. einem massiv erhöhten Leberenzym-Wert - erkannte ich die Ursache ihrer extremen Empfindlichkeit: Einen Gallenstau, den ich nicht auf Gallensteine, sondern auf Gallengrieß zurückführte. Teils stimmte Greta meiner Diagnose zu, teils haderte sie damit, dass ihre ausgeprägten Beschwerden auf solch einer simplen Ursache beruhen sollten. Letzteres hing auch damit zusammen, dass sie vor meiner Behandlung wegen ihrer drastischen Symptome wiederholt einen Rettungswagen bestellt hatte. Daher befürchtete sie, wenn sie mit meiner Behandlung beginnen würde, erneut als Notfall im Krankenhaus zu landen.

Angesichts der Mittel, die ich ihr verordnen wollte, loderte Gretas Panik stets von Neuem auf, sodass sie ständig wiederholte, was sie alles nicht vertrüge. Das reichte von Kosmetika, die sie noch nicht einmal riechen durfte, über Hilfsstoffe in dem Gallensäure-Präparat, das ich ihr verordnet hatte, bis hin zu Mineralwasser, das ich ihr anstelle von Leitungswasser empfohlen hatte. Um ihre Ängste überwinden und vorankommen zu können, schlug ich ihr vor, sie daheim zu besuchen, und sie bei der Einnahme der von mir verordneten Mittel zu begleiten.

Eingesetzte alternative Mittel

Im Laufe der Jahre hatte ich, begonnen bei Britta und fortgesetzt bei Benni, die bei meinen Patienten eingesetzten Mittel weiter aufgestockt,
bis ich schließlich vor ein paar Jahren bei Greta zu der in der nächsten Grafik skizzierten Verordnung gelangte. Auf dem Weg dorthin hatte ich herausgefunden, dass ein durch Gallengrieß verursachter
Gallenstau sich mit einer umfassenden homöopathischen Behandlung, zu der bei Greta die Combis Bluthochdruck und Schilddrüsenunterfunktion gehörten, allein nicht abbauen ließ.
Wenn Gallengrieß begonnen hatte, sich im Gallensekret abzulagern, waren zusätzliche Maßnahmen erforderlich, um ihn wieder aufzulösen:
-  Ein bestimmtes Gallensäure-Präparat einzunehmen und
-  sich Leber und Galle schonend mit Paleokost zu ernähren.
Erst die Kombination von benötigten Nosoden und Sarkoden mit dem Gallensäure-Präparat und Paleokost würde nach meiner Erfahrung den bestehenden Heilungs- und Gallenstau bei ihr beheben. Genauer gesagt würde die Gallensäure beginnen, den entstandenen Gallengrieß aufzulösen. Erst dadurch könnten die homöopathischen Mittel für eine tiefgreifende Heilwirkung sorgen. In der Folge könnten die aufgetretenen Stausymptome, die sich bei Greta in der vielfältigen Unverträglichkeit äußerten, weit schneller abklingen, als der in winzigen Gallengängen fest zusammengepfropfte Gallengrieß zurückgehen würde.

Begriffserklärung
Bei Nosoden handelt es sich übrigens um Homöopathika, hergestellt aus besonderen Ausgangsstoffen:  
●  Aus durch Krankheit veränderten Substanzen (Sekreten und Geweben) sowie
●  potentiell krank machenden Stoffen wie Medikamenten und Toxinen. 
Sarkoden entstammen dagegen normalen, gesundheitlich kaum beeinträchtigten Körpersubstanzen, wie z.B. Organgeweben und Hormonen, die man ebenfalls homöopathisch aufbereitet hat.

Maxims Behandlungsverlauf II

Der Einsatz der weiter oben erwähnten 3 Konstitutionsmittel schien zunächst Maxims psycho-somatische Beschwerden zu beheben. Dann aber machten sich seine Symptome wieder stärker bemerkbar. Da ich solch einen Rückfall auch bei anderen Personen, die ich gemäß der klassischen Homöopathie behandelt hatte, erlebte, wechselte ich schließlich zur Nosodentherapie über.
Es dauerte eine Weile, bis es mir gelang, Maxim so umfassend, wie in der nächsten Grafik aufgeführt, zu therapieren. Dann begann sich sein Zustand sogleich wieder
zu bessern. Was mich jedoch noch mehr erstaunte: Neben diesem bereits überraschenden Soforteffekt trat ein noch beeindruckenderer Langzeiteffekt auf!

Mein Behandlungsverlauf

Mit Hilfe einer ähnlichen Nosoden-Sarkoden-Combi wie bei Maxim besserte sich auch mein Zustand. Im Gegensatz zu Maxim klangen meine Unverträglichkeits-Symptome jedoch erst ab, als ich eine spezielle Ernährungsweise entwickelte und umsetzte, die - wie ich später herausfand - eine spezielle Form der Paleokost (Siehe die nächste Grafik) darstellte. Diese Ernährungsweise ermöglichte es mir, die Substanzen, die mein Verdauungstrakt nicht oder nur mit großen Einbußen verstoffwechseln konnte, von meinem Speiseplan zu streichen.

Dabei machte ich die mich überraschende Erfahrung, dass die Kostumstellung mir keinen Verzicht abverlangte, sondern mich im Gegenteil bereicherte. Die an gesunden Fetten, zu denen auch Bio-Rohmilchkäse gehörte, reiche und an Kohlenhydraten arme Kost schmeckte mir prima. Sie stillte mein Stoffwechsel bedingtes Verlangen nach gehaltvoller Nahrung und sättigte mich nachhaltig. Außerdem verschwanden meine Blutzuckerspiegel-Schwankungen und Leistungseinbrüche. Ich lebte auf und freute mich: Endlich konnte ich mich so ernähren, dass ich mich wohl und fit fühlte und zugleich - ohne Kalorien zählen zu müssen - wieder so schlank wurde, wie ich es mir gewünscht hatte!

Gretas Behandlungsverlauf

Die von Greta befürchteten, hochallergischen Reaktionen blieben zu ihrer großen Verwunderung aus, und sie sprach sogleich auffallend gut auf meine Therapie an. Das führe ich auf die tiefgreifende Wirkung der umfassend verordneten Mittel zurück. Es dauerte nicht lange, bis Greta begann, meinen Therapieplan nach ihrem Gutdünken umzusetzen, was ihr nach ihrem Bekunden gut zu bekommen schien. Meines Erachtens handelte es sich jedoch nur um eine Defektheilung. Daher erwiderte ich, sie könne sich ja wieder melden, wenn sie mit meiner Therapie weitermachen wolle. 

Verwechslung der Ursachen

So wie Greta erging es den meisten meiner Patienten, die meinten, unter Unverträglichkeiten zu leiden. Meistens handelte es sich nicht um Intoleranzen, sondern um Überempfindlichkeitsreaktionen, häufig ausgelöst durch eingesetzte Medikamente. Genauer gesagt hatten sie Ablagerungen im Gallensekret (Siehe nächste Abbildung) verursacht, die wiederum zu einem Gallenstau in der Leber geführt hatten. Durch ihn hatten sich nicht abgebaute Toxine über die Blutbahn zurückgestaut und im Organismus nicht - wie angenommen - Unverträglichkeits-, sondern Vergiftungssymptome hervorgerufen.
Anderen Patienten fiel es meistens leichter als Greta, meiner Diagnose zu folgen, dass eine  wesentliche Krankheitsursache ihrer vielfältigen Beschwerden in dem durch Gallengrieß bedingten Gallenstau bestand. Sobald dieser begann, sich aufzulösen, gingen häufig auch ihre Reaktionen auf Lebensmittel wie z.B. Kokosmehl zurück. Seltener kam es mit Hilfe meiner Therapie sowie der Ernährung mit der Stoffwechsel schonenden Paleokost vor, dass sich dann noch eine Unverträglichkeit - wie bei mir z.B. auf roten Essig, der etwas mehr Säure als weißer enthält - bemerkbar machte.

Empfohlene Ernährung

Unabhängig von der Krankheitsursache empfehle ich meinen Patienten, sich ähnlich wie ich zu ernähren. Denn ich fand heraus, dass diese Kost sich generell in puncto Genesung wie das Zünglein an der Waage auswirkte. Der Grund: Diese Ernährungsweise schließt die Lebensmittel aus, die neben anderen Schadstoffen Exorphine - Schmerzmittel ähnliche Stoffe - enthalten. Diese hindern uns bei fortgeschrittener Krankheit entweder daran, genesen zu können oder aber bringen uns im Laufe unseres Lebens zunehmend um unser Wohlbefinden.

 

Schlusswort

In der letzten Zeit bin ich noch auf eine weitere Krankheitsursache gestoßen, die zu Verdauungsstörungen führt: Eine Belastung mit gewissen, heimtückischen Parasiten, zu der es besonders bei Personen kommt, die in tropische Länder reisen oder dort leben. Bei ihnen habe ich meine Verordnung noch mit den entsprechenden Erreger-Nosoden aufgestockt, worauf sie bei Umsetzen meiner Therapie gut angesprochen haben.
Die hier vorgestellte, kombinierte Therapie hat sich insbesondere bei vielen chronischen Erkrankungen bewährt, bei denen aus Sicht der Schulmedizin keine Chance mehr auf Genesung bestand. Welch ein Wunder, dass sich solch ein Krankheitsprozess häufig noch auf relativ einfache Weise zurückspulen ließ!

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Wünschen Sie weitere Informationen?

Die Anwendung und Herstellung von Nosoden sowie weitere Maßnahmen, die wir für unser Genesen benötigen, habe ich in meinen Büchern, die Sie per Mail oder Telefon (06438/ 922 941 oder 0160/ 44 555 97) bestellen können, ausführlich beschrieben. Darin finden Sie zum ersten Mal ein Verordnungskonzept, das die Chance bietet, die jeweils individuell benötigten Therapie-Bausteine zu kombinieren.

Möchten Sie die von mir eingesetzten, praxiserprobten Arzneien testen?

Wenn Sie mir das kurz mitteilen, werde ich Ihnen eine Auflistung der von mir erhältlichen Testsubstanzen zusammen mit weiteren Informationen senden.

In meiner Reihe
Mit Nosoden ursächlich wirksam kurieren
habe ich 3 Werke verfasst:

1. Teil 1 : Theorie
2. Teil 2 : Arzneien
3. Teil 3 : Psyche und Konstitutionsmittel

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Abbildung 1, 4, 6, 7, 9, 12 und 13: Quelle: https://pixabay.com/de/
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