Bislang musste ich meinen Patienten zusätzlich zu den für sie zusammengestellten Homöopathika ein Gallensäure-Präparat verordnen, um sie kurieren zu können. In diesem Beitrag gehe ich nun der Frage nach, was sich zuvor mit homöopathischen Arzneien allein, und was sich mit dem zusätzlich eingesetzten Gallenmittel erreichen ließ.

Notwendiger Einsatz eines Gallensäure-Präparates

I. An Hand folgender Symptome konnte ich bislang erkennen, dass meine Patienten zusätzlich zu den ihnen verordneten Homöopathika ein Gallenmittel benötigten:

  1. Wenn es den Betroffenen mal miserabel und mal gut ergangen war. Sofern nicht allein Unverträglichkeiten dahintersteckten, wies das darauf hin, dass, je nachdem ob die Patienten sich schonend ernährt hatten oder nicht, das Gallensekret in der Leber besser oder schlechter abfloss und daher der Stoffwechsel funktionierte oder stockte.

  2. Wenn eine unlösbare erscheinende Heilungsblockade aufgetreten war. Wie sich herausgestellt hat, ging solch ein häufig bereits Jahre bis Jahrzehnte lang bestehender, zusammengeballter Krankheitskomplex auf einen konstant beeinträchtigten Gallenabfluss zurück.

  3. Wenn sich eine ausgeprägte Müdigkeit oder Erschöpfung eingestellt hatte. Solch ein Leistungseinbruch hing in der Regel mit einem noch stärker behinderten Gallenabfluss als bei den beiden zuvor erwähnten Indikatoren („Anzeichen“) zusammen. Entstanden war der Mangel an Vitalität meistens durch die Einnahme von vielen Substanzen, eher durch eine große Menge an Ergänzungsmitteln als an Medikamenten, weil die Betroffenen erstere besonders hoch dosiert zugeführt hatten. Dadurch waren die Enzyme in ihrer Leber nicht mehr mit der Biotransformation, der zum Abbau benötigten Umwandlung (Siehe die nächste Grafik!), nachgekommen. Abhängig von dem Ausmaß dieser Belastung dauerte es unterschiedlich lang, bis sich die Patienten davon erholen konnten. In seltenen Fällen benötigten sie außer meiner Kombitherapie noch 1 bis 3 weitere Maßnahmen.


II. Neben den genannten Symptomen bestätigten auch entgleiste Laborwerte, dass sich meine Patienten bislang nur durch ein zusätzlich eingesetztes Gallensäure-Präparat regenerieren konnten. Nun führe ich Ihnen in Form von 2 Beispielen näher aus, welche tiefer liegenden, so gut wie nicht erwähnten Krankheitsursachen auffällige Parameter offenbarten:

1. Die Abweichungen betrafen häufig das kleine Blutbild, das sich aus folgenden 8 Laborwerten zusammensetzt:

Wenn sich auch nur einer dieser Parameter nicht im Normbereich befand, bedeutete das nach meiner Erfahrung bisher, dass die Blutbildung infolge einer durch Gallengrieß bedingten Leberfunktionsstörung beeinträchtigt war.

2. Fast genauso oft verlangten vor allem zu hohe Blutfettwerte danach, den Betroffenen zusätzlich zu Homöopathika ein entsprechendes Gallenmittel zu verordnen. Zu diesen Parametern gehören:

Entgegen der in Fachkreisen verbreiteten Auffassung, dass besonders aus der Norm gefallene Leberenzymwerte auf eine gestörte Leberfunktion hinweisen, habe ich die Erfahrung gemacht, dass das weit häufiger neben auffälligen Blutbildparametern auch auf entgleiste Blutfettwerte zutraf. Wenn zum Beispiel der (Gesamt-)Cholesterinspiegel in die Höhe geschossen war, hat es sich bislang bestätigt, ihn darauf zurückzuführen, dass Gallengrieß Zellzwischenräume in der Leber, Gallenkanälchen genannt, verstopfte. Daher hatte das in den Leberzellen gebildete Gallensekret, das Cholesterin enthielt, nicht abfließen können. Infolgedessen hatte es sich im Blut angestaut und einen zu hoch ausgefallenen Befund verursacht.


Behandlungsverlauf vor und nach Einsatz eines Gallenmittels

Erfahren Sie nun an Hand von ein paar Fallbeispielen, wie die rein homöopathische Therapie zuerst verlief, und was sich anschließend durch die zusätzliche Anwendung eines Gallenmittels geändert hat:

1. Fallbeispiel: Patient mit schlimmsten Rheuma, Malaria und Leishmaniose

Laut ärztlicher Diagnose litt Simon unter Morbus Still, einer angeblich genetisch bedingten, autoimmunen Erkrankung, auch jugendliches, schlimmstes Rheuma genannt. Bevor ich ihn im Alter von 43 Jahren kennen lernte, war er seit gut 20 Jahren therapieresistent (ohne dass er auf die vorherigen Therapien angeprochen hatte) immer steifer geworden. Seine Bewegungsapparat-Beschwerden führte ich auf eine konkrete Ursache zurück, auf Malaria, und seine offenen, nicht abheilenden Hautwunden – beides war zusammen mit Fieberanfällen nach Sandmückenstichen aufgetreten – auf Leishmaniose. Auf die beiden parasitären Infektionen wies auch sein erhöhter Antikörperwert Immunglobulin E hin. Eine weitere Haupt-Krankheitsursache bestand meines Erachtens, obwohl Simon selbst kaum Medikamente eingenommen hatte, in seiner Toxin-Belastung vor allem durch seine Impfungen als Kind, zu der noch die inzwischen bei seinen Klinikaufenthalten verabreichten Medikamente hinzugekommen waren.

Nachdem ich Ende 2013 begonnen hatte, Simon mit der von mir zuerst angewandten und allmählich weiterentwickelten Nosodentherapie zu behandeln, besserten sich nach und nach seine Laborwerte, wodurch sich 2016 ein gesundheitlicher Durchbruch abzeichnete. Dennoch riet ich ihm, zusätzlich zu den ihm verordneten Homöopathika ein Gallensäure-Präparat einzunehmen. Der Grund: Ich hatte seit 2015 die Erfahrung gemacht, dass Patienten, die unter äußerst hartnäckig fortbestehenden Beschwerden litten, das zusätzlich eingesetzte Gallenmittel benötigten, um die Heilungsblockade überwinden zu können.

Wie ich inzwischen herausgefunden habe, verlangten 2016 auch die beiden noch zu niedrigen Blutbild-Parameter nach dieser Verordnung. Das lag daran, dass diese Abweichung auf eine durch Gallengrieß gehemmte Leberfunktion zurückging, was sich häufig durch die zusätzliche Einnahme des auflösend, reinigend und aktivierend wirkenden Gallenmittels beheben ließ.

Simons Behandlungsverlauf

Da sich Simon erstaunlich gut erholt hatte, dachte er, dass die verordneten Homöopathika ausreichen würden, um ihn zu kurieren. Erst als ihn plötzlich eine massive Infektion heimsuchte, und ich ihn nach der Umsetzung seines Therapieplans fragte, erfuhr ich, dass er das Gallenmittel noch nicht eingesetzt hatte. Als er es schließlich wie verordnet anwandte, wirkte es wie das sogenannte Zünglein an der Waage, da er dadurch seine Beschwerden zügig loswurde.

Von seinen vorherigen Symptomen waren noch ein paar Hautdefekte übrig geblieben. Dazu erwiderte ich, dass bei der Krankheitsursache Leishmaniose mit ihrer langen Inkubationszeit (Zeit bis zum Ausbruch der Erkrankung) auch das Genesen länger dauern könnte, was sich bestätigte.

Außerdem hatte sich sein Bewegungsapparat noch nicht genug erholt. Als ihn im Herbst 2022 ein Bandscheibenvorfall heimsuchte und ihm die angewandte Physiotherapie keine anhaltende Besserung bescherte, empfahl ich ihm die Magnetfeldtherapie, die ihm nicht nur die ärztlich anvisierte Operation ersparte, sondern auch dazu beitrug, seinen Bewegungsapparat weiter zu regenerieren. Die nun folgende Grafik gibt Ihnen einen Überblick über die Maßnahmen, die Simon infolge seiner höheren Belastung zum Kurieren insgesamt benötigt hat:


2. und 3. Fallbeispiel: Mutter und Tochter, die ebenfalls jeweils ein gesundheitlicher Einbruch überraschte


In der Brust eines von mir Nele genannten 14jährigen Mädchens hatte sich eine Besorgnis erregende Zyste gebildet. Laut ihrer Mutter, die hier erneut Sarah heißt, habe es so ausgesehen, als ob Nele schwanger sei oder stillen würde, was ja nicht sein könne. Die von mir zusammengestellte Arzneicombi habe Nele zwar eingenommen, aber nicht das Gallensäure-Präparat. Auch ihr hatten die homöopathischen Arzneien so gut getan, dass sie ebenfalls gedacht hatte, die übrige Verordnung reiche aus, um für ihr Wohlbefinden zu sorgen.

Ich erinnerte Sarah daran, wie es ihr selbst ergangen war: Ihr hatte das Präparat, zusätzlich zu ihrer Arzneicombi eingenommen, vor einigen Jahren geholfen,

  • ihre Gallenblase zu behalten, indem es die Gallensteine darin aufgelöst hatte, und
  • sie 2020 sogleich von einer massiven Atemwegsinfektion befreit.

Sie erwiderte: „Ich werde Nele sagen, sie soll das Mittel einnehmen.“ Kurz darauf war die Zyste verschwunden.

Intensivierte Wirkung durch Gallensäure-Präparat

Bevor ich mich der Nosodentherapie zuwandte, hatte ich klassische Homöopathie praktiziert. Zur Nosodentherapie war ich übergewechselt, weil die klassische Homöopathie bestenfalls anfänglich einen guten Effekt erzielen konnte, dieser jedoch nicht anhielt. Nach einigen Jahren vergeblichen Bemühens, mehr zu bewirken, musste ich zu meinem Erschrecken dieselbe Erfahrung wie Samuel Hahnemann, der Begründer der klassischen Homöopathie, machen: Es war nur eine Frage der Zeit, wann nach viel versprechenden Besserungen die alten Symptome wieder auftauchten.

Nach meinen Wechsel zur Nosodentherapie verhalf mir diese Therapieweise weit effektiver als vorher dazu, meine Patienten zu behandeln. Ein paar Jahre lang erschien es so, als bräuchte ich nur die entsprechenden homöopathischen Arzneien zusammenzustellen, um sie von Grund auf kurieren zu können. Dann erkannte ich jedoch, dass ich ihnen fast immer – bislang traf das nur auf mich selbst nicht zu – zusätzlich ein passendes Gallensäure-Präparat verordnen musste, um ihnen entweder ein gesundheitliches Auf und Ab oder einen späteren Einbruch, wie zum Beispiel bei Simon, Nele und Sarah geschehen, ersparen zu können.

Meine Kombitherapie aus homöopathischen Arzneien und Gallenmittel bezeichnete einer meiner Patienten namens Jochen, unter anderem Kampfsportlehrer und als Laie dennoch der beste Homöopath, den ich kenne, „als Erfindung des Jahrhunderts“, nachdem er am eigenen Leibe ihre tiefgreifende heilende Wirkung erfahren hatte.


Weitere Informationen und Fallbeispiele, die die Wirksamkeit der Kombitherapie belegen, finden Sie in folgenden Beiträgen:


Bildnachweis:

Abbildung 1: https://pixabay.com/de/
Abbildung 3 und 6: Vorlage: https://pixabay.com/de/

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Am besten teilen Sie mir das per Mail (Meine Anschrift: info@homoeopathie-post.de) mit – oder

2. Sie können sich mit Hilfe meiner Werke weiter informieren:
Die Anwendung und Zusammenstellung von Nosoden sowie weitere Maßnahmen, die wir für unser Genesen benötigen, habe ich in meinen Büchern, die Sie per Mail oder Telefon (06438/ 922 941 oder 0160/ 44 555 97) bestellen können, ausführlich beschrieben. Darin finden Sie zum ersten Mal ein Verordnungskonzept, das die Chance bietet, die jeweils individuell benötigten Therapie-Bausteine zu kombinieren.

Möchten Sie die von mir eingesetzten, praxiserprobten Arzneien testen?

Wenn Sie mir das mitteilen, werde ich Ihnen eine Auflistung der von mir erhältlichen Testsubstanzen zusammen mit kurzen Informationen senden.

In meiner Reihe
Mit Nosoden ursächlich wirksam kurieren
habe ich 3 Werke verfasst:

1. Teil 1 : Theorie
2. Teil 2 : Arzneien
3. Teil 3 : Psyche und Konstitutionsmittel

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