Abb. Wie bei diesen Kindern fördert die passende homöopathische Behandlung Motivation, Ausdauer und Entwicklung

Bahnbrechende Wirkung der Homöopathie

Bestehen bei einem Schüler Wissenlücken, die sich durch Nachhilfe ohne Weiteres schließen lassen, so leidet er nicht unter einer grundliegenden (strukturellen) Lernstörung. Solch eine Lernstörung kann man an Folgendem erkennen:

  • An einer auffallenden Merkschwäche, meist kombiniert mit einer Konzentrationsschwäche, die entweder
  • als unstrukturiertes kopfloses geistiges Hin- und Herspringen auftritt oder
  • als eine geistige Blockade, als eine geistige Leere im Kopf.

Bei strukturellen Lernproblemen kommt man mit Üben und noch einmal Üben nicht vorwärts. Leider! In meiner jugendlichen Unerfahrenheit glaubte ich früher: Alles ist machbar. Man braucht nur die richtigen Methoden und Geduld und Konsequenz. Als Lerntherapeutin kam ich jedoch nur ausnahmsweise allein mit den richtigen Lernmethoden zu Lernerfolgen. Betroffen und enttäuscht darüber wie wenig ich mit ihnen erreichen konnte, probierte ich Brain Gym bzw. Kinesiologie aus. Die Brain Gym-Übungen erwiesen sich als hilfreich, wenn sie regelmäßig, am besten täglich angewendet wurden. Denn die Übungen wirkten nur kurzfristig, indem sie die Aufmerksamkeitsspanne bei lernwilligen Schülern verlängerte, blieben aber ohne nachhaltigen Effekt.
Einige Schüler waren alles andere als zum Lernen motiviert. Sie waren, was die Schule betraf, frustriert oder litten unter starker Unlust zu lernen oder sogar an einer Phobie gegenüber der Institution, die sie als Verlierer dastehen ließ.

In selteneren Fällen gibt es auch Schüler, die schnell etwas begreifen und lernen und es fast genauso schnell wieder vergessen. In all diesen Falle kann eine homöopathische Konstitutionsbehandlung dazu beitragen, dass der Betreffende weniger häufig üben muss und er das Gelernte besser abspeichert und es sich länger merkt.

Denn eine wirkungsvolle homöopathische Konstitutionstherapie, hilft, Barrieren zu überwinden und neue geistige Horizonte zu erschließen. Sie wirkt sich als eine natürliche Leistungssteigerung auf geistiger, psychischer und körperlicher Ebene aus – eine effektive Methode, Stress zu mindern und seine Probleme zu bewältigen.

Neue Herausforderungen an die Homöopathie

Als ich vor gut 20 Jahren meine ersten Erfahrungen mit der Homöopathie machte, traf ich auf andere Voraussetzungen als heute. Jahre lang war es mir möglich, Kinder mit Lernstörungen mit jeweils zwei, drei Arzneien so zu behandeln, dass sie ihre Beeinträchtigung nach und nach überwinden konnten.
Bei den Kindern, die ab 2000 mit der Sechsfach-Impfung Hexavac geimpft wurden, ist an ein Verordnen von so wenig verschiedenen homöopathischen Arzneien nicht mehr zu denken.

Fallbeispiel I: ADS und Borderline-Persönlichkeitsstörung

Einen Schüler mit extremen Verhaltensweisen und der Unfähigkeit, sich selbst wahrzunehmen und zu steuern, begann ich im Alter von etwa 11 Jahren homöopathisch zu behandeln. Zuerst stellte ich fest, dass er unter ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom), Mischtypus mit unter- und überaktiven Zügen, litt, was unter anderem ein Neurologe bestätigte. Den Facharzt sprach ich darauf an, dass ich den Eindruck gewonnen hätte, dass bei bei dem Jungen eine noch tief greifendere Persönlichkeitsstörung bestehen würde.
Dem widersprach dieser jedoch und versuchte mich davon zu überzeugen, dass die oft unberechenbaren Launen, das maßlose Ausrasten und äußerst destruktiven Reaktionen des Kindes typische ADS-Symptome darstellen würden.

Es dauerte jedoch nicht lange, bis ich zu dem Ergebnis kam, dass sich in den erwähnten Symptomen tatsächlich eine gravierendere Störung als ADS bemerkbar machte: Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung. Der Begriff borderline bedeutet „Grenzlinie“ und drückt aus, dass der Psychiater, der diese psychische Erkrankung entdeckt hat, sie an der Grenze zwischen neurotischer und psychotischer Störung ansiedelte.

Meine ersten Versuche, das Kind klassisch homöopathisch zu behandeln, verliefen fruchtlos. Das änderte sich jedoch auffallend, als ich ihm zuerst Medorrhinum und später Luesinum in Hochpotenzen verabreichte. Da ich mit dem Schüler auch als Lerntherapeutin arbeitete, konnte ich ihn, wenn benötigt, jeweils 1 Globulus von einer dieser Arzneien einnehmen lassen. Diese Arzneien bewirkten, dass er konzentriert mitarbeiten und sich ziemlich ausgeglichen verhalten konnte.
Dennoch hegte ich Zweifel daran, dass der zum Teil noch flüchtig und unstrukturiert arbeitende Junge es schaffen würde, das Abitur zu machen. Sein Verhaltensmuster, sich die Realität so zurechtzuzimmern, wie er sie haben wollte, zeugte nicht davon, dass er den steigenden schulischen Anforderungen gerecht werden könnte. Doch in der Oberstufe entpuppte sich der zuvor chaotische Schüler auf einmal als gereifte Persönlichkeit, die mit Überlegung und Plan so an ihre Aufgaben heranging, dass sie dadurch bessere Leistungen als ihre Klassenkameraden erzielte.

Fallbeispiel II: ADS und Borderline-Persönlichkeitsstörung

Diesen Patienten lernte ich kennen, als er die 4. Klasse besuchte. Das Verhalten des Kindes fand ich noch extremer als bei dem Jungen aus dem 1. Fallbeispiel. Seiner Mutter, die ich ebenfalls behandelte, teilte ich meinen Verdacht mit, dass er neben dem diagnostizierten ADS unter einer Borderline-Persönlichkeitsstörung leiden würde. Darauf erfuhr ich, dass ein Fachmann ebenfalls diese Ansicht geäußert habe.
Die Mutter hatte sich an mich gewandt, weil sie ihrem Sohn gegen ihre Überzeugung ein Ritalin®-Präparat verabreicht hatte. Dazu hatte sie sich von seinen Lehrern drängen lassen, weil ihr Sohn, anders als der zuvor erwähnte Junge, gegenüber seine Mitschülern gewalttätig geworden war. Das spricht – im Gegensatz zum 1. Fall – für eine ausgeprägte Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Nun wünschte sie sich, das nebenwirkungsreiche Präparat absetzen und eine effektive homöopathische Alternative finden zu können. Ihre Hausärztin, die auch homöopathisch behandelte, hatte ihr dabei nicht helfen können.
Wie im vorherigen Fall pendelte sich meine Behandlung allmählich ebenfalls darauf ein, diesem Patienten Medorrhinum und später Luesinum in Hochpotenzen zu verordnen. Zunächst schien der Junge in seine Balance zu kommen, doch dann stagnierte der Behandlungsverlauf. Daher verordnete ich ihm zusätzliche Nosoden: Impf- und Medikamenten-Nosoden zum Ausleiten von schulmedizinischen Substanzen wie Ritalin®, Schmerz- und Betäubungsmitteln, die er infolge seiner Phimose-Op (Entfernung der verengten Vorhaut am Penis) erhalten hatte.
Wieder schien es bergauf zu gehen. Dann berichtete mir seine Mutter jedoch, dass ihr Sohn sich sehr lustlos, schwerfällig und träge verhalte und in seinem Zimmer hauptsächlich auf seinem Bett läge. Damals dauerte es eine Weile, bis mir dämmerte, dass dem Jungen eine Schilddrüsenunterfunktion zu schaffen machte. Der Laborbefund lieferte einen TSH-Wert, der deutlich zwischen 2 und 3 mU/l lag und meinen Verdacht bestätigte.
Mittlerweile hat der 18-Jährige einen prima Fachhochschulabschluss abgelegt und sein Verhalten hat sich ebenfalls erstaunlich gewandelt: Er ist zu einer selbstbewussten, umgänglichen und verantwortungsvollen Persönlichkeit gereift.

Nachtrag zu Fall I

Auch in diesem Fall habe ich mittlerweile Impf- und Medikamenten-Nosoden verabreicht sowie meine Combi für Schilddrüsenüberfunktion. Das halte ich für wichtig zu erwähnen, weil alle Schüler bislang diese Combi zum Ausgleichen ihres beeinträchtigten Leistungsvermögens benötigt haben. Nur einmal habe ich einem Schüler nicht diese Combi, sondern meine
Combi für Schilddrüsenüberfunktion verordnet.

Fazit
Soweit ich mich von der Wirkung dieser Verordnungen überzeugen konnte, hat sich in allen Fällen zuerst eine direkte Kurzzeitbesserung und allmählich eine erstaunliche Langzeitbesserung bzw. Heilung ergeben. Die Langzeitwirkung übertraf bei Weitem das, was ich selbst erhofft hatte. Die Kinder, die ich umfassend behandeln konnte, haben sich  – entgegen ihrer ursprünglichen Veranlagung –  zu erstaunlich vitalen, robusten und konstruktiven Persönlichkeiten entwickelt.

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