In diesem Beitrag erfahren Sie, was bei einer vergrößerten Schilddrüse diagnostisch zu beachten, und wie sie zu behandeln ist.
Schilddrüsenfunktionsstörungen
Am häufigsten machen sich bei uns Schilddrüsenfunktionsstörungen durch eine vergrößerte Schilddrüse bemerkbar.
Die Veranlagung dazu kann bereits vererbt worden sein. Oft trat sie bei meinen Patientinnen nach der Einnahme der Pille, eines Hormon-Präparates, auf. Eine Vergrößerung der Drüse kann aber auch mit unzureichender Ernährung zusammenhängen:
- Zu viele Fertiglebensmittel sowie einen hohen Anteil an stärkemehlhaltigen Kohlenhydraten,
- zu wenig Frischkost mit Obst und Gemüse und
- nur selten Fisch.
Jodmangel
Viele Menschen versorgen heute ihren Köper nicht mehr mit den Nährstoffen, die er benötigt, um richtig funktionieren zu können. Z.T. tragen hierzu moderne Diäten, wie z.B. eine vegetarische und vegane Ernährungsweise, bei. Vor allem Menschen, die nicht genug fetten Fisch verzehren, riskieren, unter Mangelzuständen – wie v.a. an Jod und Vitamin D – zu leiden.
Damit die Schilddrüse ihre Funktion erfüllen kann, benötigt sie das Spurenelement Jod. Befindet sich zu wenig Jod im Blut, sendet die Hypophyse (Hirnanhangdrüse) das Hormon TSH an die Schilddrüse. Hierauf bildet die Schilddrüse vermehrt Zellen. Durch die zusätzlichen Zellen kann sie den Hormonspiegel vorübergehend auch bei Jod-Mangel konstant halten. Bleibt diese Unterversorgung mit Jod konstant bestehen, bilden sich immer mehr neue, größere Zellen und die Schilddrüse wächst.
Eine Jodüberversorgung soll bei entsprechender Veranlagung ebenfalls zu Hypertrophie (Vergrößerung) der Schilddrüse beitragen.
Bislang habe ich das bei all den Patienten, die ich deshalb behandelt habe, noch nicht erlebt, sondern nur das Gegenteil: Sie aßen wenig oder gar keinen Fisch und ernährten sich daher jodarm.
Schilddrüsenvergrößerung
Ein entstehendes Struma (Drüsenschwellung) bemerkt man oft erst durch ein Kloß- oder Engegefühl im Hals oder wenn es auf die Luft- und Speiseröhre drückt. Betroffene berichten, neben einem Mangel an Energie, häufig von Räuspern, Schluck- und Atembeschwerden oder einem Schleimfaden im Hals. Häufig war es nicht nur zu Zysten in Brust- oder Bauchraum gekommen, sondern es hatte sich auch ein Knoten in der Schilddrüse gebildet. Die Medizin unterscheidet zwei verschiedene Ausprägungen: Kalte und heiße Knoten.
Knoten in der Schilddrüse
Heiße Knoten nehmen Jod verstärkt auf. Sie bilden und schütten Hormone unreguliert aus. Da sie sich nicht mehr von der Hirnanhangdrüse steuern lassen, heißen sie auch autonome (unabhängige) Adenome (gutartige Veränderungen). Die Bezeichnung heiße Knoten haben sie deshalb erhalten, weil sie bei der Szintigramm-Untersuchung verstärkt das verabreichte radioaktive Jod aufnehmen und daher auf der Abbildung gelb oder rot erscheinen.
Achtung:
Ich rate meinen Patienten sich nicht durch Szintigramm, sondern mit Farb-Duplex-Sonographie untersuchen zu lassen. Denn das dabei verwendete, besondere Ultraschallgerät liefert ebenfalls – wenn auch andersartige – farbige Aufnahmen, die eine zuverlässige Diagnose ermöglichen. Im Gegensatz zu einem Szintigramm kommt dabei aber kein radioaktives Jod und auch sonst kein Kontrastmittel zum Einsatz.
Kalte Knoten nehmen kein Jod auf, weil es sich bei ihnen um inaktives Gewebe handelt – wie z.B. Narben, Zysten, Verkalkungen oder gutartige Tumore (= Schwellungen). Sie erscheinen auf der Szintigramm-Abbildung grün oder blau. Dadurch nennt man sie „kalt“. Meistens stellen sie ebenfalls gutartige Gewebeveränderungen dar und nur zu maximal 5 % bösartige Tumore. Daher sollte man sie 1 – 2 x im Jahr mit Farb-Duplex-Sonographie untersuchen lassen.
Behandlungsverläufe
Patienten, die anstelle von schulmedizinischen Medikamenten neben weiteren benötigten Nosoden meine Combi gegen Schilddrüsenunterfunktion, -überfunktion oder -dysfunktion eingenommen haben, ging es, vor allem, wenn sie sich obendrein mit Paleo-Kost ernährt haben, mit Hilfe meiner alternativen Behandlung besser als zuvor. In der Regel hat der untersuchende Facharzt sogar von selbst darauf verzichtet, ihnen Medikamente zu verschreiben. Je nachdem, wie gut sie ihre Ernährung umstellen konnten, klangen ihre Symptome ab. In solchen Fällen besserten sich – zur Überraschung des untersuchenden Arztes teils schnell, teils allmählich ihre Labor- und sonstigen Untersuchungsbefunde.
Ein bezeichnendes Fallbeispiel
Eine Patientin berichtete mir, dass sich ihr äußerst starker Haarausfall nach Absetzen ihrer Medikamente gegen Schilddrüsen-Unterfunktion und Haarausfall sogleich gebessert habe und ihre Haare sich kräftiger anfühlen würden. Ihre Ärztin habe ihrem Mann aber gesagt, sie würde das Medikament spätestens dann wieder einnehmen, wenn ihr TSH-Wert (zentraler Schilddrüsenwert) auf 10 gestiegen sein.
Bei der letzten Blutuntersuchung, bei der sie kurz zuvor noch das Schilddrüsen-Präparat eingenommen hatte, hatte er gut 6 betragen. Bei der Untersuchung 2 – 3 Tage, nachdem sie zu der von mir verordneten Combi gegen Schilddrüsenunterfunktion übergewechselt war, war er bereits auf gut 5 mU/l gesunken!
Abb. Klaus-Uwe Gerhardt http://www.pixelio.de