In Teil I zu diesem Thema habe ich beschrieben, wie ich, um meinen Patienten überhaupt grundlegend helfen zu können, dazu kam, anstelle von einzelnen Arzneien, mehrere bis viele homöopathische Mittel nach dem Gleichheitsprinzip der Nosodentherapie zu verordnen. In Teil II habe ich damit begonnen zu berichten, wie ich die einzelnen Arzneien allmählich zu Arzneikombinationen zusammenfügte. Durch ständiges Verordnen derartiger Komplexe stellte ich fest, dass wir alle einen gewissen Anteil davon benötigen. Aus dieser gemeinsamen Schnittmenge habe ich schließlich eine Grundarznei für uns alle hergestellt.
Nun werden Sie erfahren, warum ich bestimmte Arzneien kombiniert habe, und wie sich die zu uns allen gleichermaßen passende Basis-Arznei zusammensetzt.


Symptome richtig deuten und behandeln

Dadurch dass ich Nosodentherapie praktizierte, ordnete ich ständig den Symptomen meiner Patienten die dazu passenden, aus Krankheitserregern und Medikamenten hergestellten Nosoden zu. Diese Vorgehensweise trainierte mich, den Krankheitszeichen auf den Grund zu gehen. Nur wenn ich verstand, was hinter ihnen steckte und die entsprechenden Homöopathika einsetzte, sprachen die Selbstheilungskräfte auf die Behandlung an und die Beschwerden verschwanden. Dabei entdeckte ich, dass ich weit umfassender bzw. mehr Arzneien verordnen musste, als ich zuerst dachte. Das widerstrebte zunächst meinem Ideal und meiner Wunschvorstellung, mit möglichst wenig Mitteln möglichst viel erreichen zu wollen. Als ich jedoch erkannte, dass sich mit dieser Einstellung tiefgreifende Probleme nicht lösen, sondern nur verschlimmern ließen, änderte ich meine Behandlungsweise.


Meine Erfahrungen mit Nosoden aus Krankheitserregern

So kam ich dazu, aus Keimen erzeugte Nosoden wirksam anzuwenden. Dazu hier ein paar Beispiele:
1. Mehr bei Kindern als bei Erwachsenen tritt Hautausschlag mit roten Pickeln auf. Dieser sieht aus wie Ringelröteln, auf einer kleinen Fläche verteilt. Diese Infektion geht auf sogenannte, meistens für harmlos gehaltenen Parvoviren zurück, die aber selbst bei Erwachsenen noch Schwellungen an kleinen Gelenken mitverursachen können. Um den Gelenkbefall zu beheben und auch um ihm vorzubeugen, blieb mir – wie ich herausfand – nichts anderes übrig, als die Nosode Parvovirus in ausreichend hoher Potenz allen Patienten zu verabreichen.
Spätestens dann, wenn Hautausschlag auftritt, entdeckte ich weiter, muss ich aber auch noch meine Herpes-Nosodenkombi verordnen. Mittlerweile besteht sie aus 6 homöopathischen Arzneien, die im Ausgangsstoff vor der Herstellung jeweils verschiedene Herpesviren enthielten. Nur indem ich diese Nosoden, Parvovirus und Herpesviren noch zusätzlich zu den anderen benötigten Arzneien einsetzte, verschwanden die Symptome. Zu den weiteren, ebenfalls benötigten Arzneien gehörten z.B. die Impfnosoden, insbesondere Masern-Mumps-Röteln.
Der Grund: Viren verhalten sich wie Schläfer, die nur darauf lauern, dass unsere Abwehrkräfte einbrechen. Sobald das geschieht, ergreifen sie die Chance und entfalten sich mit all ihrer Schadwirkung.

Dieses Foto zeigt einen vermutlich schmerzhaften Herpes zoster– (Gürtelrose-)Ausschlag mit den typischen Bläschen. Auch wenn weniger auffällige Pickel, die kaum oder gar keine Beschwerden bereiten, auftreten, musste ich bislang meine Herpes-Nosodenkombi einsetzen, um den Ausschlag abklingen lassen zu können.
Quelle: https://www.beobachter.ch/gesundheit/krankheit/gurtelrose-herpes-zoster, 22.10.21017

2. Bei Abwehrschwäche können Herpesviren sogar die kleinen Blutgefäße der Augen befallen und eine Augenthrombose bzw. Augeninfarkt auslösen. Das geschah sogar bei einem jungen Mann, der meinte, er bräuche keine Homöopathika mehr einzunehmen. Vergeblich versuchte ich ihn vom Gegenteil zu überzeugen.
Vorher hatte ich ihm bei Atemwegsinfektionen und einer Schlupfwinkelinfektion der Backenzähne erst Beschwerdefreiheit verschaffen können, indem ich ihm zusätzlich zu anderen Arzneien meine Combi für Schilddrüsenunterfunktion verabreichte. Die benötigte er, obwohl er laut Schulmedizin über einen normalen TSH-Wert (zentraler Schilddrüsenwert) von rund 1,7 mU/l verfügte!
1-2 Jahre nachdem er aufgehört hatte, meine für ihn zusammmengestellte Arznei-Kombi einzunehmen, ereilte ihn der Augeninfarkt. Erst als er seine – mittlerweile mit bestimmten Medikamenten-Nosoden ergänzte – Kombi von sich aus wieder einnahm, löste sich der unheilvolle Spuk, durch den ihm Erblindung auf dem betroffenen Auge drohte, in Wohlgefallen auf. Später berichtete er mir, dass er auf dem vorher kranken Auge besser sehe als auf seinem anderen, gesunden Auge.


Meine Erfahrung mit Nosoden aus Umwelttoxinen

Von einer Kollegin erfuhr ich, dass wir, weil wir durch unsere Umwelt bedingt von vornherein bestimmten, schädlichen Einflüssen ausgesetzt sind – wie z.B. elektromagnetischer Strahlung – die homöopathische Arznei X-Rays benötigen. Durch Nachrichten, vor allem Skandalmeldungen, und Informationen von (Umwelt-)Medizinern fand ich heraus, dass wir alle ebenfalls mit Herbiziden (Unkrautbekämpfungsmittel) – wie z.B. Glyphosat – und weiteren Schadstoffen – wie z.B. Kohlenstoffdioxid, Bisphenolen und Ethoxyquin – belastet sind. Von dem Leiter eines Wasserwerks erhielt ich eine aufschlussreiche Trinkwasseranalyse, die auflistete, welche Substanzen bekannterweise in unserem Leitungswasser vorkommen.

Ich besorgte mir alle erhältlichen Nosoden von den als besonders giftig, zum Teil als krebs- oder erbgutschädigend, eingestuften Umweltschadstoffen und stellte daraus eine Kombi-Arznei her, um die Anwendung der sich summierenden, allgemein benötigten Arzneien zu vereinfachen.
Teils konnte ich z.B. durch die Einnahme von durch Bestrahlung hergestellten Arzneien – wie z.B. X-Rays – sehen, wie eine soeben entstandene warzenartige Veränderung mit einer tieferen Verankerung unter der Hautoberfläche von einem Tag auf den nächsten verschwand. Teils scheinen derartige Arzneien sich auch kräftigend und regenerierend auf unseren Bewegungsapparat auszuwirken. Das habe ich insbesondere bei Patienten erlebt, die wegen eines komplizierten Bruches operiert worden waren.

Entweder klangen bereits nach kurzer Zeit Bewegungseinschränkungen, die zunächst, vor meiner Behandlung, nach der Operation zurückgeblieben waren, ab, oder die Betroffenen erholten sich erstaunlich schnell.
In mehreren Fällen dachte der behandelnde Arzt, dass die Operation doppelt so lange zurückläge als es tatsächlich der Fall war. Außerdem konnten die Patienten bei gründlicher Behandlung in der Regel auf die Einnahme von Schmerzmitteln nach dem Eingriff verzichten.


Meine Basis-Arznei

Aus einzelnen Arzneien stellte ich zunächst eine Reihe verschiedener Kombinationen her, bis sich beim Erstellen der Therapiepläne für meine Patienten im Laufe der Jahre bei allen Unterschieden eine gemeinsame Schnittmenge an Arzneien ergab, die ich jeweils allen verordnete. Diese Arzneien fügte ich schließlich zu der hier beschriebenen, umfangreichen Kombination zusammen.
Um Ihnen einen Überblick darüber zu verschaffen, habe ich in einiger Kleinarbeit die folgende Abbildung angefertigt:


Warum ich so viele Arzneien verordne

Auf den ersten Blick fragen Sie sich sicher: Muss ich wirklich so viele Arzneien einsetzen?
Meine Antwort: Ja, und zusätzlich sogar noch Medikamenten-Nosoden zum Abbau der jeweils eingenommenen Toxine sowie, soweit benötigt, noch Arzneien zum Ausgleichen von Kreislauf- und Stoffwechselstörungen.

Fallbeispiel
Die vorgestellte Kombi habe ich sogar einem Säugling direkt nach der Geburt verabreicht. Er war per Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Daher habe ich der Arznei noch die entsprechenden Medikamenten-Nosoden hinzugefügt sowie meine Kombi gegen Schilddrüsenunterfunktion, da diese bei beiden Elternteilen bestand.
Seine Mutter, die sich nach der anstrengenden Geburt und dem operativen Eingriff kaum bewegen konnte und sich ganz schwach, elend und mitgenommen fühlte, habe ich ähnlich behandelt. Beiden bekam die Verordnung so gut, dass das Kind sich sogleich erholte, und die Mutter bereits am nächsten Tag ihre vorherige Vitalität wiederfand.

Da ich in der Regel solch beeindruckende, anhaltende Wirkungen vor allem bei jungen Menschen erlebe, bestätigt mich das darin, richtig und effektiv zu behandeln. Im Laufe der Zeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich, wenn ich weniger umfassend verordne, nicht genug auf unsere Selbstheilungskräfte (SHK) einzuwirken vermag. Wenn ich nicht genug Mittel verordne und dadurch nicht den von unseren SHK benötigten Sättigungspunkt erreiche, passiert folgendes:
Ich aktiviere die SHK, die versuchen, sich ihrer Angreifer zu erwehren. Fehlt ihnen aber der Impuls durch eine bestimmte Arznei, bemühen sie sich vergeblich, was uns Symptome beschert.


Wie ich auf so viele Mittel gekommen bin

Bei meinen Verordnungen habe ich mich, als ich mit der Nosodentherapie begann, jeweils an dem Behandlungsverlauf orientiert und solange weitere Arzneien eingesetzt, bis ein gesundheitlicher Durchbruch eintrat. Dadurch konnte ich folgende Rückschlüsse ziehen:
1. Wir alle sind mit viel mehr Keimen und Schadstoffen belastet, als wir an Symptomen und Untersuchungsbefunden auf Anhieb erkennen können.
2. Um das wahre Ausmaß zu erfassen, musste ich davon ausgehen, dass sich selbst aggressive Erreger wie z.B. Herpes zoster-(Gürtelrose-)Viren oft nicht direkt mit all ihrem schädigenden Potential bemerkbar machen.

Je mehr ich z.B. erkannte, dass diese Übeltäter bereits an einem wenig auffälligen, sich aber hartnäckig haltenden Ausschlag mitwirkten, desto mehr kam ich ihnen auf die Spur und konnte sie mit Hilfe entsprechender Nosoden in
den Griff bekommen.

 

Dass ich neben Krankheitserreger-und Toxin-Nosoden jedem Patienten auch Medikamenten- und Impfnosoden verabreiche, hängt mit Folgendem zusammen: Durch den intensiven Einsatz von diesen Substanzen in der Tierhaltung landen sie nicht nur in Fleisch und Milchprodukten, die wir verzehren, sondern mit den Ausscheidungen auch auf den Feldern und schließlich sogar im Leitungswasser. Daher vertragen und benötigen selbst Menschen, die noch kein Antibiotikum eingenommen haben, eine daraus erzeugte Nosode. Das gilt sogar für Personen, die sich ohne Fleisch- und Milchprodukte ernähren.

3. Bei älteren Patienten fand ich außerdem heraus, dass sie meistens zusätzlich zu der beschriebenen Therapie noch ein bestimmtes, bei richtiger Anwendung unbedenkliches Gallensäure-Präparat benötigen. Denn auf Grund unserer üblichen, unseren Stoffwechsel beeinträchtigenden Ernährungsweise sowie Medikamenten-Einnahme hat sich häufig in ihrer Gallenflüssigkeit ein Ungleichgewicht mit Auskristallisation von Gallengrieß gebildet. Bei Gallengrieß handelt es sich um nur Körnchen große Ausfällungen, wegen ihrer Winzigkeit unterschätzte Gebilde, die dennoch die Gallengänge in der Leber verstopfen und gravierende Stoffwechselstörungen hervorrufen können.


Soweit meine Hintergrundinformationen über meine Verordnungsweise und die vorgestellte Grundarznei, die uns die Ausgangsbasis für eine gesamtheitliche Verordnung liefert. Sie stellt den Grundbaustein der von mir weiterentwickelten Nosodentherapie dar, zu der – je nach individuellen Voraussetzungen und Krankengeschichte – weitere Bausteine hinzuzufügen sind, um Heilungshemmnisse überwinden und genesen zu können. Die Grundarznei und weiteren Bausteine finden Sie ausführlich in meinen Büchern beschreiben. In Grundzügen werde ich Sie hier bald weiter darüber informieren.

1., 3. und 4. Foto: Quelle: https://pixabay.com/de/

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