In diesem Beitrag werde ich Ihnen weniger einen Laborwert nach dem anderen vorstellen und Ihnen erklären, worauf einzelne entgleiste Parameter hinweisen, sondern vielmehr, was ein auffälliger Befund insgesamt tatsächlich offenbart. Damit weiche ich von der üblichen Erklärungsweise ab, bei der die Hauptkrankheitsursache außen vor bleibt, was zu verkehrten Schlussfolgerungen führt. Wie dagegen eine effektive Auslegung aussieht, werde ich Ihnen an Hand des nun folgenden Befundes verdeutlichen.
Ich beginne nun mit dem 1. Teil der Blutanalyse:

Fallbeispiel: Leistungsschwäche, hartnäckiger Husten, Verdauungs- und Kreislaufstörungen

Diese Laborwerte, der noch weitere folgen werden, stammen von einer 48jährigen Patientin, die ich hier Dagmar nenne. 1996 traten bei ihr zum ersten Mal Magenprobleme auf. Im Sommer 2017 suchte sie Sodbrennen, das ein Facharzt vergeblich mit dem Magensäureblocker Pantoprazol zu kurieren versuchte, heim. Daher führte der Arzt 2018 eine Magenspiegelung durch, wonach er eine Kardia-Insuffizienz, bei der der oberste Teil des Magens ungenügend schließt, diagnostizierte. Eine Leber-Gallen-Belastung schloss er dabei aus. Doch genau darauf weist der in der obigen Tabelle einzige auffällige Laborwert hin. Genauer gesagt verrät mir der minimal entgleiste Hämoglobingehalt der roten Blutkörperchen, dass bei ihr, obwohl ständig verkannt, eine sehr stark verbreitete Hauptkrankheitsursache besteht: Dagmars Leber schafft es infolge von Gallengrieß, der ihr Funktionieren hemmt, nicht, neben belastenden Stoffen verbrauchte Blutkörperchen genügend abzubauen, wodurch der Hämoglobingehalt in ihnen bei der Blutuntersuchung zu hoch ausgefallen ist. Für diesen Befund kann es zwar noch andere Ursachen geben, der nächste auffällige Laborwert bestätigt jedoch diese Deutung:

Fallbeispiel: Fortsetzung I

Denn der zu hohe Cholesterinwert geht auf dieselbe Ursache zurück wie der erste auffällige Parameter, d.h. darauf, dass die in ihrer Funktion eingeschränkte Leber auch Cholesterin nicht genügend weiterleitet.

Die untersuchende Privatärztin hat noch eine Reihe weiterer Laborwerte bestimmt, von denen ich nur die beiden gelb markierten, im Fettdruck wiedergegebenen benötigt hätte, um Dagmar weiterbehandeln zu können:

Fallbeispiel: Fortsetzung II

Nachdem Dagmar durch meine vor 4 Monaten begonnene Behandlung ihre Leistungsschwäche und Verdauungsstörungen und zuletzt auch ihren zuvor therapieresistenten Husten losgeworden war, hatte sich nach einem Aufenthalt in ihrer Sauna ihre zuvor abgeklungene Kreislaufschwäche wieder bemerkbar gemacht. Vor allem ihre kalten Füße hinderten sie daran, nachts einzuschlafen. Um auszuschließen, dass sich ihre Schilddrüsenfunktion verändert und ihren Kreislauf beeinträchtigt hatte, bat ich sie, ihren TSH-(zentraler Schilddrüsenwert)Wert erneut bestimmen zu lassen und ebenso den Vitamin D-Speicherwert. Denn wenn der 25-OH-Vitamin D-Wert 20 ng/ml deutlich unterschreitet, kann auch er Schwächezustände hervorrufen.

Die in der vorherigen Tabelle eingetragenen Parameter ergaben, dass bei Dagmar wie zuvor eine minimale Schilddrüsen-Unterfunktion, die ich bereits entsprechend behandelte, bestand. Wundern Sie sich darüber, dass ich der Patientin meine Combi Schilddrüsen-Unterfunktion verabreicht habe, obwohl ihr TSH-Wert sich laut dem analysierenden Labor im normalen Bereich befand? Ich verfahre so, weil ich herausgefunden habe, dass ich meinen Patienten bei einem TSH-Wert > 1 μU/ml zusätzlich zu den übrigen benötigten Arzneien diese Combi verordnen muss, damit sie sich wohl fühlen und genesen können. Nachdem ich auch bei Dagmar so vorgegangen war, stellte sich nun heraus, dass sich ihr TSH-Wert gebessert hatte und auch der erwähnte Vitamin D-Wert hoch genug ausgefallen war. Daher ging Dagmars erneut aufgetretene Kreislaufschwäche auf einen anderen auslösenden Faktor zurück. Bevor ich gleich darauf zurückkomme, gebe ich Ihnen die weiteren Laborwerte, die die Privatärztin hatte bestimmen lassen, wieder. Da es sich um fast 30 größtenteils ausgefallene Parameter handelt, habe ich sie der Übersichtlichkeit halber hier zusammengefasst:

Fallbeispiel: Fortsetzung III

Nachdem die Ärztin den Befund erhalten hatte, teilte sie Dagmar per Telefon etwas mit, was zuerst Dagmar und, als ich das erfuhr, auch mich überraschte. Darauf schrieb sie mir:

„Sehr geehrte Frau Post,

von meinem Blutabnahmetermin im Januar sind jetzt auch die restlichen Ergebnisse da (ich bin fast ein etwas überrascht von der Vielzahl der Werte). Ich schicke Sie Ihnen in der Anlage.

Bitte schauen Sie sich die Werte doch mal an! Ich bin durchaus ein wenig (oder sogar etwas mehr) beunruhigt von einigen Werten, zumal ich mich auch wirklich nicht besonders fit fühle.

Die Ärztin war extrem kurz angebunden bei unserem Telefontermin. Ich kann die Ergebnisse der Blutuntersuchung leider überhaupt nicht einordnen.

Vielen Dank schon mal und herzliche Grüße …“


2009 Jahren hatte die Privatärztin schon einmal die selten in diesem Umfang analysierten Fettsäure-Werte bestimmen lassen. Dazu schreibt das sie untersuchende Labor:

„Die Referenzwerte sollen als eine Grundlage zur praktischen Erklärung und Analyse von individuellen Blutproben dienen. Die Referenzwerte sind keine objektiv richtigen Werte, da richtige Ernährung immer auch von individuellen Faktoren abhängen.“

Leider haben die Urheber dieser Analyse, wie ich aus ihren Ausführungen entnehmen musste, bezüglich „richtiger Ernährung“ noch nicht erkannt, dass nicht die ungesättigten Fettsäuren, sondern gewisse gesättigte Fettsäuren zu unserem Wohlbefinden beitragen können. Weitere Informationen dazu finden Sie in meinem Newsletter Warum eine fett-/kalorienreiche Ernährung gesünder ist als eine fett-/kalorienarme Kost. Solange die beiden von mir kritisierten Punkte (Verkennen der eingeschränkten Leberfunktion sowie Fehleinschätzung der Fettsäuren) nicht geklärt sind, geht ihre Analyse von falschen Voraussetzungen aus, was wiederum zu einer verkehrten Behandlung führt. Siehe 3. und 6. in der nächsten Tabelle!
Auch bei den übrigen entgleisten Vitalstoff-Werten übersehen die Anwender der Analyse, dass sie ebenfalls infolge der durch Gallengrieß beeinträchtigten Leberfunktion zu Stande kommen. Da dieses Organ an fast allen Stoffwechselfunktionen direkt oder indirekt mitwirkt, sollte man bei entgleisten Laborwerten vorrangig an diese Ursache denken, zumal man erst dadurch, dass man sie effektiv behebt, die Chance zu genesen erhält.

Außer in den seltenen Fällen, in denen die Auswirkungen der erwähnten Leberstörung sich nicht übersehen ließen, haben sie die Ärzte meiner Patienten bislang von vornherein nicht in Betracht gezogen. Dennoch hat sich bei meinen austherapierten Patienten stets von Neuem herausgestellt, dass sie darunter litten. Sonst hätten sie, nachdem es ihnen durch die vorherige medizinische Behandlung in der Regel schlechter statt besser ergangen war, nicht so häufig auf meine Behandlung ansprechen und sich oft sogar regenerieren können. Um auf den Punkt zu bringen, warum herkömmliche Therapien meinen chronisch kranken Patienten nicht die benötigte Abhilfe verschaffen konnten, folgt nun eine Gegenüberstellung. Sie gibt Ihnen wieder, welche von der üblichen Vorgehensweise abweichende Behandlungsmethode ich entwickeln musste, um Patienten wie z.B. Dagmar häufig von ihren Heilungsblockaden befreien zu können:

Fallbeispiel: Fortsetzung III

Nachdem sich Dagmar nach gut 2 Monaten Behandlung sichtlich zu erholen schien, und ihre Beschwerden größtenteils abgeklungen waren, trat nach einem Sauna-Aufenthalt ihre Kreislauf- und Einschlafstörung erneut auf, im Gegensatz zu ihren Verdauungsbeschwerden und ihrem Husten. Nachdem ich die oben erwähnten Ursachen ausgeschlossen hatte, begann ich, meine Verordnung anzupassen, um diese Symptome ebenfalls abwenden zu können. Wenn ich Patienten mit der genannten Leberfunktionsstörung behandle, führt meine Therapie häufig dazu, dass ihr Gallensekret sogleich besser abfließt, wodurch sich ihr Zustand auffällig bessert. Da es jedoch noch eine Weile dauert, bis der in winzigen Gallengängen, die sich in der Leber oberhalb der Gallenblase befinden, zusammengepfropfte Gallengrieß erheblich abnimmt, können starke Temperaturveränderungen und Wetterwechsel vorübergehende Schwächezustände auslösen. Diese verschwanden bislang teils von selbst, teils konnte ich durch eine neue Verordnung in der Regel helfen, sie zu überwinden.

Laborbefunde richtig verstehen

Mit diesem Artikel möchte ich dazu beitragen, sich in gewisser Weise besser als Experten mit Laborwerten auszukennen und sich nicht durch Inkompetenz unnötig beunruhigen zu lassen. Denn die Fachleute wissen zwar, was die einzelnen Werte bedeuten, können Befunde jedoch oft nicht in einen ursächlichen Zusammenhang einordnen. Außerdem kann es zusätzlich dadurch, dass sie wie bei Dagmar einen Befund zu flüchtig oder spontan auslegen, zu einer unzuverlässigen Auskunft kommen. Denn die erwähnte Ärztin teilte Lara, noch bevor sie die Laborergebnisse an die Patientin weiterreichte, mit, ihre Werte seien nicht gut. Kein Wunder, dass sie dadurch Dagmar sehr beunruhigt hat! Dabei trifft diese Aussage auch in anderer Hinsicht nicht zu. Denn Dagmars neuer Befund war deutlich besser ausgefallen als dieselbe Untersuchung 2009, bei der in den oberen beiden Tabellen nicht 2, sondern 5 Parameter entgleist waren, darunter auch ein Nierenwert. Noch 2020 waren mehrere entgrenzte, bedenkliche Nierenwerte, die sich nun alle in der Norm befanden, festgestellt worden. Daher hatten sich Dagmars Parameter infolge meiner Therapie deutlich gebessert.

Bei Dagmars Befund sind mehrere Irrtümer, die wir leicht vermeiden können, zusammengekommen. Dafür brauchen wir bloß
– davon auszugehen, dass sich in entgleisten herkömmlichen Laborwerten die genannte Leberfunktionsschwäche äußert,
– unzuverlässige, sehr spezielle Parameter, die nach meiner Erfahrung schlechter ausfallen als die bekannten Werte, außen vor zu lassen und
– den neuen Befund – wenn vorhanden und besonders nach vorheriger effektiver Therapie – mit früheren Ergebnissen zu vergleichen.

Weitere Informationen zuerst 2 x über die richtige Auslegung von Laborwerten und dann 2 x darüber, wie sich Laborbefunde effektiv verbessern lassen, finden Sie in folgenden Beiträgen:
Laborwerte: Mal unsinnig, mal sinnvoll ausgelegt
Was uns Laborbefunde tatsächlich offenbaren
Zusatzpräparate: Überraschende Erkenntnisse
Vitamin D-Mangel und Zusatzpräparate: Neue, überraschende Erkenntnisse

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Die Anwendung und Zusammenstellung von Nosoden sowie weitere Maßnahmen, die wir für unser Genesen benötigen, habe ich in meinen Büchern, die Sie per Mail oder Telefon (06438/ 922 941 oder 0160/ 44 555 97) bestellen können, ausführlich beschrieben. Darin finden Sie zum ersten Mal ein Verordnungskonzept, das die Chance bietet, die jeweils individuell benötigten Therapie-Bausteine zu kombinieren.

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In meiner Reihe
Mit Nosoden ursächlich wirksam kurieren
habe ich 3 Werke verfasst:
1. Teil 1 : Theorie
2. Teil 2 : Arzneien
3. Teil 3 : Psyche und Konstitutionsmittel

Irmgard Maria Post
Heinestraße 8
D-65597 Hünfelden

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