In uns steckt häufig das Talent, uns das Leben unnötig schwer zu machen. Das gelingt uns ausgerechnet dann, wenn wir uns besonders bemühen, etwas perfekt auszuführen. Wenn Sie nun weiterlesen, werden Sie erfahren, warum wir in dieses Dilemma geraten, und wie wir es überwinden können.
Entstehen unserer Wesenszüge
Haben Sie schon einmal in einer Situation geglaubt, partout auf eine bestimmte Weise reagieren zu müssen, worüber Sie sich im Nachhinein sehr geärgert haben? Hätten Sie sich dann am liebsten gewünscht, vorher gründlich überlegt und sich anders verhalten zu haben? Wenn Sie das schon einmal erlebt haben, ist Ihnen aufgefallen, dass Sie Ihren Entschluss nicht aus freien Stücken, sondern wie aufgezwungen getroffen haben. Daher stellt sich die Frage: Was geht in uns vor, dass wir mitunter so reagieren?
Wenn so etwas geschieht, wirken vor allem 2 Faktoren zusammen:
1. Prägungen, von mir auch Konstitutionsmuster genannt, mit denen wir bereits zur Welt kommen.
Davon habe ich 4 Hauptmuster entdeckt, wie Sie der folgenden Tabelle entnehmen können.
2. Unser Hirnstamm, der uns suggeriert, partout entsprechend eines der Muster reagieren zu müssen, um fortbestehen zu können. Dieser älteste Hirnteil setzt uns dabei so unter Druck, dass wir glauben, uns bleibt nichts anderes übrig, als der betreffenden Lebenseinstellung sofort zu folgen.
Benötigte Konstitutionsmittel
Von den 4 Mustern haben uns alle zumindest die medorrhine und morphine Erbbelastung geprägt. Am häufigsten jedoch kommt als weitere Veranlagung der luetische oder carcinosine Typus hinzu, und etwas weniger häufig haben alle 4 Grundzüge zusammen uns Menschen geprägt. Das konnte ich daraus, wie oft ich die betreffenden Konstitutionsmittel verordnet habe, schließen. Siehe dazu diese Übersicht:
Auswirkungen der Konstitutionsmuster
Weit häufiger als erforderlich regelt der Hirnstamm unseren Fortbestand , indem er uns zu einer bestimmten Reaktion nötigt. Dadurch reagieren wir so schnell, dass wir unser Vorderhirn nicht zum Nachdenken nutzen. Das führt dazu, dass wir wie fremdgesteuert einem der erwähnten Muster, wobei die entsprechende Lebenseinstellung in uns aufflammt, folgen.
Unter dem massiven Einfluss des ältesten Hirnteils nehmen wir ungewollt eines der uns prägenden Leitthemen, das sich uns je nach Situation aufdrängt, so ernst, als ginge es um alles oder nichts.
Grob geschätzt knapp die Hälfte der Menschen bewegen ihre carcinosinen Grundzüge dazu, sich besonders viel Mühe zu geben, weil sie davon ausgehen, nur so überleben zu können. Dadurch handeln sie sich oft verschiedene Nachteile ein, wie es zum Beispiel einer von mir Sina genannten Klientin passiert ist:
1. Fallbeispiel: Ererbte und durch medizinische Behandlung bedingte psychosomatische Symptome
Sina, die sich 12 Jahre zuvor künstlich hatte befruchten lassen, gab im Alter von 50 Jahren bei der Fallaufnahme unter anderem in meinem Fragebogen an:
1. „PMS [prä-/vormenstruelles Syndrom], hormonelle Probleme, körperliche Beschwerden
(z.B. Brustspannen, Migräne) und starke Gefühlsschwankungen (z.B. unkontrolliertes häufiges Weinen)…
2. Auf psychischer Ebene viele selbst kreierte Grenzerfahrungen, die durch Muster der Verdrängung „durchgezogen“ wurden:
‒ Schuldgefühle (und statt etwas zu ändern, wird das fehlerhafte Verhalten wiederholt),
‒ Selbstzweifel (nicht genug zu sein),
‒ Unentschlossenheit (richtig oder falsch),
‒ Unruhe, viele Gedanken und innerer Kampf;
‒ ich habe eine starke Willenskraft, die auf „kindliche“ Weise überwiegt und „unstoppbar“ meine Handlungen bestimmt und meine (im Grunde gut ausgeprägte) Intuition übergeht.
Unstoppbar, weil ich aus den Erfahrungen, die mir nicht gut tun, weniger lerne und es nicht ändere, sondern weiterhin meinem Willen bzw. Muster folge. Daraus entstehen Beziehungsprobleme mit Partnerschaft, Tochter, Freunden, Beruf.“
Meine Verordnung
Trotz der zitierten selbstkritischen Äußerungen verfügte Sina, die nach der Trennung von ihrem Mann mit ihrer Tochter allein zusammenlebte und beruflich eine führende Position ausübte, also Erstaunliches leistete, auch über Selbstbewusstsein. Dennoch kommt in ihren Worten zum Ausdruck, dass sie, ganz gleich, was sie alles zu Stande brachte, ihre an sich selbst gestellten Erwartungen das überschritten, was sie erfüllen konnte. Eine typische perfektionistische Eigenart, wegen der ich Sina unter anderem als speziell benötigtes Konstitutionsmittel Carcinosinum, verordnet habe, wie Sie der folgenden Übersicht entnehmen können.
In ihrer Aussage, « ich habe eine starke Willenskraft, die auf „kindliche“ Weise überwiegt und „unstoppbar“ meine Handlungen bestimmt und meine (im Grunde gut ausgeprägte) Intuition übergeht », drückt sie meines Erachtens aus: Ihre Prägung und ihr Hirnstamm wirkten, um ihr Fortbestehen zu sichern, so machtvoll zusammen, dass sie sich dagegen nicht wehren konnte, obwohl ihr die daraus entstehenden Nachteile zusetzten.
Sinas Behandlungsverlauf
Als sie meine Kombitherapie anwandte, besserten sich ihre psychosomatischen Beschwerden erheblich. Mir fiel auf, dass sie sich psychisch-geistig entspannte. Nachdem sie wieder geheiratet hatte, tauschten wir uns erneut am Telefon aus. Sina berichtete mir, dass sie sich im Klimakterium befände, was sie deutlich spüre. Außerdem erfuhr ich, dass sie die von mir empfohlene Ernährungsweise nur zum Teil einhalten könne, weil einfach etwas anderes brauche. Da ihre hormonellen Symptome sowie ihr beginnender Diabetes nach der Stoffwechsel schonenden Kost verlangten, fragte ich nach. So erfuhr ich, dass sie zu wenig bemerkt hatte, dass diese Ernährung, bei der ungesunde Zutaten gegen gesunde ausgetauscht werden, ein breites Spektrum von Delikatessen bietet. Dazu füge ich nun noch hinzu, dass sie es sogar Menschen, bei denen ein gestörter Blutzucker-Stoffwechsel besteht, ermöglicht, auf gesunde Weise zu schlemmen.
Nach dem Telefonat fiel mir ein, dass hinter Sinas Einstellung ihr carcinosines Muster steckte. Durch diese Prägung stand sie bei ihrer Arbeit sehr unter Druck, alles so perfekt wie möglich zu machen. Daher mailte ich ihr:
„Nach unserem Gespräch ist mir eingefallen, dass Ihr Bedürfnis nach Abwechslung darauf beruht,
dass Sie evtl. viele Dinge gleichermaßen wichtig nehmen und sich dadurch überfordern.
Vermutlich habe ich bereits erwähnt, dass das von einer Veranlagung zur Perfektion herrührt und
wie man am besten damit umgeht: Indem man sich darin übt, Prioritäten zu setzen. Dadurch kann man sich erstaunlich entlasten.“ Genauer gesagt rate ich Perfektionisten wie Sina, zunächst das Allerwichtigste zu machen. Dadurch verschaffen sie sich nicht nur ein Erfolgserlebnis, sondern stellen auch fest, dass sie einiges, von dem sie dachten, es ebenfalls erledigen zu müssen, nicht auszuführen brauchen.
Darauf mailte mir Sina zurück:
„…Der Zusammenhang mit der Abwechslung und dem Prioritätensetzen ist erstaunlich zutreffend!
Danke für den Impuls!…“
Meine Anmerkung
Bei Personen, die sich beim Arbeiten ständig Höchstleistung abverlangen und sich dabei keine Ruhepause gönnen und überhaupt ihre Bedürfnisse vernachlässigen, habe ich oft bemerkt, dass sie am Feierabend dafür umso mehr ihren Gelüsten nachgeben. Von Zwängen befreit meinen sie endlich ihr Leben genießen zu können, was mitunter dazu führt, dass sie Nikotin, Alkohol, Junkfood oder Kost, von der sie wissen, dass sie ihrem Stoffwechsel schadet, konsumieren.
2. Fallbeispiel: Gallen- und Atemwegsbeschwerden sowie starke psychische Belastung
Nun komme ich auf eine etwa gleichaltrige, ebenfalls beruflich stark geforderte und carcinosin geprägte Patientin, von der ich bereits unter dem Namen Sarah berichtet habe, zurück. Als Sarah mir vor einigen Jahren mitteilte, dass der sie untersuchende Facharzt ihr geraten hatte, ihre Gallenblase entfernen zu lassen, riet ich ihr, darauf zu verzichten und stattdessen zusätzlich zu der damals angewandten homöopathischen Behandlung ein Gallensäure-Präparat einzunehmen und sich mit der von mir entwickelten Paleokost zu ernähren, um ihren Stoffwechsel zu unterstützen.
Sarahs Behandlungsverlauf
Tatsächlich ergab Sarahs nächste Ultraschalluntersuchung, dass kein Gallenstein mehr zu entdecken war. Knapp 3 Jahre später wandte sich sie wegen eines massiven Atemwegsinfekts mit heftigen Halsschmerzen und großer Heiserkeit, an mich. Ich fragte Sarah, ob sie die verordneten Mittel noch angewandt habe. Es stellte sich heraus, dass sie das Gallensäure-Präparat zu wenig eingesetzt hatte. Sogleich nahm sie die von mir empfohlene Dosis und wie zuvor ihre homöopathische Arzneicombi zu sich, und schon am nächsten Tag waren ihre Beschwerden auf ein gut erträgliches Maß zurückgegangen und am übernächsten Tag war sie kuriert.
Trotz Covid-Impfung, Trennung von ihrem Mann und Umzug zusammen mit einer Tochter aus einem Haus in eine Wohnung ging es Sarah mit meiner Kombitherapie in den letzten Jahren weiterhin gut. Was mich am meisten überraschte, als ich vor ein paar Tagen erneut von ihr hörte: Ich erfuhr, dass sie sich psychisch sogar besser als zuvor fühlte und die entspannt wirkende Perfektionistin es nach einigen Jahren sogar geschafft hatte, sich paleokonform zu ernähren, wodurch sich zu ihrer eigenen Freude ihr Gewicht auf ein ideales Niveau reduziert hatte.
Weniger Drang nach Perfektion = mehr Perfektion
Im Gegensatz zu Sina hat sich Sarah Zeit genommen, um die Ernährungsweise, die ich meinen Klienten oft empfehlen musste, um genesen zu können, umzusetzen. Immer wenn ich merke, dass ein Mensch dazu neigt, sich zu sehr zu bemühen, rate ich ihm, zunächst nur das Wichtigste zu erledigen und wenn es sich um größeren Aufwand handelt, in kleinen Schritten vorzugehen. Denn nur wenn wir uns nicht zu viel auf einmal zumuten, kann es uns gelingen, unsere Ziele so entspannt zu erreichen, dass wir kein Verlangen nach ungesunden Formen von Kompensation (Entschädigung) verspüren.
Bevor ich Sina behandelt habe, fühlte sie sich, wie es ihre Worte andeuten, durch ihren Hirnstamm mitunter so überrumpelt, ihren ererbten Drang nach Perfektion auszuleben, dass sie es nicht schaffte, ihm zu widerstehen. Erst durch die oben vorgestellten Nosoden und weit effektiver durch meine Kombitherapie konnte ich häufig meine Patienten psychisch-geistig so stärken, dass sie weniger schnell in Stress und damit unter den Einfluss der ältesten Hirnregion gerieten.
Auch eine veränderte Einstellung kann erheblich dazu beitragen, uns selbst mehr und bewusst zu steuern:
Anstatt uns dadurch unter Druck zu setzen, dass wir gewisse Ziele schnell erreichen wollen, kann es uns enorm entlasten zu akzeptieren, dass wir uns – sofern möglich – in einer Entwicklung befinden, in der unser Fokus sich per se nicht auf Perfektion im Detail richtet, sondern darauf voranzukommen.
In folgenden Beiträgen können Sie nachlesen, wie sich meine Kombitherapie darin bewährt hat, eine psychische Balance herzustellen:
- Wie wir uns von unnötigen Verstimmungen, Ängsten und Panikattacken befreien können
- Aus Drogen und Serotonin-Substanzen gewonnene Nosoden, um Krisen psychisch optimal zu verkraften
- Psychisch-geistige Störungen: Was alternative Heilmittel zu leisten vermögen
- Tückischer Selbsttäuschung auf die Schliche kommen
Bildnachweis:
Abbildung 1, 6 und 7: Quelle: https://pixabay.com/de/
Abbildung 4, 8 und 9: Vorlage: Quelle: https://pixabay.com/de/
Hinweise zur Infekt-Vorbeugung:
1. Ich kann Sie in der Regel behandeln, ohne dass Sie zu mir zu kommen brauchen.
2. Sie können von mir eine Infekt-Combi beziehen. Diese enthält eine Corona-Combi, zu der ich inzwischen eine 2. Corona-Impfnosode hinzufügen konnte.
Wünschen Sie weitere Informationen?
Die Anwendung und Herstellung von Nosoden sowie weitere Maßnahmen, die wir für unser Genesen benötigen, habe ich in meinen Büchern, die Sie per Mail oder Telefon (06438/ 922 941 oder 0160/ 44 555 97) bestellen können, ausführlich beschrieben. Darin finden Sie zum ersten Mal ein Verordnungskonzept, das die Chance bietet, die jeweils individuell benötigten Therapie-Bausteine zu kombinieren.
Möchten Sie die von mir eingesetzten, praxiserprobten Arzneien testen?
Wenn Sie mir das kurz mitteilen, werde ich Ihnen eine Auflistung der von mir erhältlichen Testsubstanzen zusammen mit weiteren Informationen senden.
In meiner Reihe
Mit Nosoden ursächlich wirksam kurieren
habe ich 3 Werke verfasst:
1. Teil 1 : Theorie
2. Teil 2 : Arzneien
3. Teil 3 : Psyche und Konstitutionsmittel