Viele Menschen treibt die Furcht vor Krankheiten und Beschwerden um. Infolge ihrer Veranlagung können ihnen Ängste massiv zusetzen, wobei ihnen das Gehirn einen üblen Streich spielt. Wenn das geschieht, können sie ihre bestehenden Symptome kaum loswerden und sich sogar noch weitere Beschwerden einhandeln. An Hand eines Fallbeispiels erfahren sie nun mehr über diesen Teufelskreis und wie man ihm möglicherweise entkommen kann.

Fallbeispiel: Ein an einer Darmentzündung erkrankter, wegen seiner Symptome gestresster Patient

Bei diesem Patienten, den ich hier Hannes nenne, 30 Jahre alt, bestanden zunächst folgende Symptome:

  1. Gehirn: 8 – 20 Jahre: Migräne, danach Schwindel
  2. Kopf: Schmerzen bis hin zur Migräne
  3. Psyche: Depressive Verstimmung, Belastung durch Trennung der Eltern im Alter von 4 Jahren, Tod von Angehörigen sowie vor allem Colitis ulcerosa (chronische Entzündung des Dickdarms in Schleimhaut und darunterliegendem Gewebe)
  4. Nervensystem: Innere Anspannung, Unruhe, Nervosität, Zucken
  5. Augen: Jucken
  6. Zähne: Zahnschmerzen, Zahnfleischbluten
  7. Schilddrüse: Unterfunktion, Schluckbeschwerden
  8. Ohren: Schmerzen
  9. Atemwege: Kurzatmigkeit, Erkältung oder Infektion 4 x pro Saison
  10. Kreislauf: Schwäche, Müdigkeit
  11. Herz: Bluthochdruck
  12. Leber/Galle: Gallengrieß, Gallensteine
  13. Verdauungstrakt: Bauchschmerzen, Blähungen
  14. Stuhlgang: Blut im Stuhl, Durchfall, max. 10 x Stuhlgang täglich bis hin zu Stuhlinkontinenz
  15. Urogenitaltrakt: Häufiger, starker Harndrang mit dünnem Harnstrahl und teils mit Sperma
  16. Haut: Starke Akne vor allem am Rücken
  17. Bewegungsapparat: Supraspinatussyndrom (schmerzende Reizung der Sehne am oberen Schulterblattmuskel), Beschwerden im linken Handgelenk und Lendenbereich: Lumbo-Ischialgie
  18. Schlaf: Teils gestört, trotz hohem Schlafbedürfnis, Schnarchen, Schwitzen, Speichelfluss, Zähneknirschen, Zuckungen
  19. Leistungsvermögen: Vermindert, Berufstätigkeit als Ingenieur strengt sehr an
  20. Allgemeinzustand: Schlecht, Verlust an Lebensqualität durch ständige Symptome und Beschäftigung damit

Laborwerte: Erhöht: Leuko-, Thrombo-, Retikulozyten (junge rote Blutkörperchen), Cholesterin
Erniedrigt: 5 Messwerte der roten Blutkörperchen: Hb, Hk, MCH, MCHC, MCV sowie
2 weitere Parameter: AP (Leberenzym) und Kalium (lebenswichtiges Mineral)

Hannes‘ Behandlung

Kurz nachdem ich begonnen hatte, Hannes zu behandeln, kam ich zu der Erkenntnis, viele kranke Menschen nicht allein mit Nosoden und Sarkoden kurieren zu können. Dabei handelt es sich um homöopathische Arzneien, die man aus besonderen Ausgangsstoffen herstellt, wie Sie der nächsten Grafik entnehmen können. Ich hatte herausgefunden, dass die meisten meiner Patienten zusätzlich zu den energetisch wirkenden Homöopathika und einer gesunden Ernährungsweise noch eine grobstoffliche Arznei, die es schafft, Ausfällungen in der Leber wie vor allem Gallengrieß aufzulösen, benötigen. Daher riet ich Hannes, ein bestimmtes Gallensäure-Präparat einzunehmen. Er entgegnete, er denke, das brauche er nicht. Darauf erwiderte ich, dass seine Symptome [Nun würde ich hinzufügen: … und seine Laborwerte] regelrecht danach verlangen, und er nach meiner Erfahrung nicht darauf verzichten könne. Schließlich nahm er das Gallenmittel ein. In der nun folgenden Grafik finden Sie die Heilmittel, die ich ihm verordnet habe, aufgeführt. Dazu gehören alle Arzneien, die ich nicht durchgestrichen habe:

Hannes‘ weitere Behandlung

Bei unseren Gesprächen fiel mir auf, dass Hannes nur über seine Beschwerden sprach und nicht, wie ich es gewohnt war, von Besserungen berichtete. Im Gegenteil: Er konnte nicht aufhören, sich ständig Sorgen darum zu machen, ob er schnell eine Toilette aufsuchen müsse, oder er wieder schwindlig werde. Um ihm bewusst zu machen, dass sich sein Zustand gebessert hatte und ihm zu helfen, sich von seinen Ängsten zu lösen, listete ich ihm in einer Tabelle seine Beschwerden auf. Ich bat ihn, einige Male die Anzahl seiner Stuhlgänge einzutragen und zu den anderen Symptomen „sehr stark“, „stark“, „mittel“ oder „schwach“ anzumerken sowie bei anderen Problemen anzukreuzen, ob sie wieder aufgetreten waren.

Unterschiedliche Ängste, die uns zusetzen

Wie uns allen machten Hannes tief sitzende, durch bestimmte Prägungen ausgelöste Urängste zu schaffen:

  1. Medorrhine Prägung – so genannt, weil sie im Rahmen meiner umfassenden Therapie nach der Verordnung von Medorrhinum verlangt: Angst davor, Einsamkeit bzw. innere Leere nicht ertragen zu können. Je mehr wir davon betroffen sind, desto mehr versuchen wir oft unbewusst, uns durch Ablenkung wie z.B. engen Kontakt zu Mitmenschen Ausgleich und Erfüllung zu verschaffen.

  2. Morphine Prägung, die unter anderem den Einsatz von Morphinum erfordert: Angst davor, der rauen Realität nicht richtig gewachsen zu sein, und daher nach außen einen schwachen oder sogar minderwertigen Eindruck zu erwecken. Um trotzdem anerkannt und geachtet zu werden, glauben wir, uns stark geben und verstellen zu müssen.

    Zusätzlich kam bei Hannes eine nach meiner Erfahrung für alle Männer typische Angst hinzu. Diese rührte daher, dass ihre Vorfahren einst teils mutig in die freie Wildbahn hinauszogen und teils bei allem, was ihnen nicht vertraut war, äußerst vorsichtig waren und damit gerechnet haben, dass es Lebensgefahr bedeuten könnte:

  3. Luetische Prägung, die auf Luesinum als benötigte Nosode hinweist: Angst vor allem Neuen bzw. Veränderung, weil es (lebens)gefährlich sein könnte. Bei Hannes erkannte ich diese Einstellung daran, dass er …

    1. … ungewohnte Therapiemaßnahmen erst einmal ablehnte,

    2. … aus Vorsicht schon im Voraus so mit allen möglichen Problemen rechnete, dass er …

    3. … von sich aus kaum wahrnehmen konnte, dass sich seine Verfassung gebessert hatte. Dazu trugen auch seine mitunter sichtbare Verspannung, seine Zuckungen, die auf Nervenstörungen zurückgingen, und seine Neigung zur Reizüberflutung bei. Letzteres hat übrigens unseren Ahnen, den einstigen Jägern und Sammlern, zu einer ausgeprägten Wachsamkeit verholfen und ihnen dazu gedient, Gefahren schnell zu erkennen und ihre Chance vergrößert, sich davor schützen zu können.

    4. Je mehr ein Mensch jedoch zur Hypervigilanz (Überwachsamkeit) neigt, desto geringer schätzt er seine Möglichkeit zu genesen ein. Außerdem ruft er dadurch häufig weitere Symptome hervor. So erging es Hannes, der sich ausgeliefert, bedroht und belastet fühlte, was ihm, wie er selbst meinte, schlechte Stimmung und Bluthochdruck, aber auch Müdigkeit und Schlafstörungen beschert hat.

Hannes‘ Behandlungsverlauf

Der Patient listete sorgfältig auf, wie sich seine Behandlung entwickelte. Nachdem er damit begonnen hatte, mailte er mir zum Beispiel folgende Übersicht:

Behandlungsergebnisse

Gut 2 Jahre später hatten sich alle gemessenen Laborwerte normalisiert, außer MCH und MCV, die noch minimal unterhalb des unteren Grenzwertes lagen.

3 Monate später erhielt ich von Hannes folgende Mail:

„…Mir geht es relativ gut. In Schulnoten bekommt der Darm eine 2 und der Schwindel eine 3.
Habe mir den Oberschenkel gezerrt. Weiß nicht, wie ich das geschafft habe [Ich vermute durch sein chinesisches Fitnesstraining, das er praktizierte], aber das sollte mit dem Wochenende vergehen…“

2 Wochen später erfahre ich:

„…Zerrung ist so schnell verschwunden, wie sie gekommen ist, nach 3 Tagen.
Schwindel und Darm bekommen jetzt beide die Note 2…“

2 Tage später schreibt er:

„…Ich würde sagen, einiges hat sich deutlich verbessert…“

Wieder 2 Tage später erhielt ich seine letzte Rückmeldung:

„…Stuhlgang, würde ich sagen, ist so 2 bis 4 mal am Tag.
Konsistenz … [normal], wobei die eingesetzten Flohsamenschalen* das Bild ein wenig verzerren.“
*Außerdem ernährt sich der Patient mit der von mir empfohlenen Paleo-Diät.

Unterschiedliche Reaktionsweisen

Hannes‘ Rückmeldungen hören sich weniger zuversichtlich und konstruktiv an, wie die von anderen, mitunter sogar stärker belasteten Patienten wie z.B. dem Mann, 55 Jahre alt, den ich kürzlich im
2. Fallbeispiel zitiert habe, und hier Ingo nenne:

„Liebe Frau Post,

ich freue mich sehr, dass wir [seine Frau und er] Sie dieses Jahr gefunden haben und Sie ein Teil unseres Lebens geworden sind. Ihre Ansätze und Lösungen zu einer natürlichen Gesundheit sind meiner Erfahrung nach einzigartig, wenn auch manchmal unbequem. Wenn ich es mir dann bequem gemacht habe, konnte ich schnell feststellen, dass es mit Ihren Empfehlungen besser ging …“

Da stellt sich die Frage: Warum konnte meine Therapie Hannes nicht so umstimmen und emotional aufbauen wie Ingo? Das führe ich einerseits auf gewisse Wesenszüge und andererseits auf meine inzwischen umfangreichere Verordnung, die ich bei Ingo anwandte, zurück. Da ich jedoch auch schon früher ähnlich erfreute Rückmeldungen wie von Ingo erhalten habe, scheint eine konstruktive Lebenseinstellung für Genesen und Allgemeinbefinden neben meiner verbesserten Verordnung eine bedeutende Rolle zu spielen. Fallbeispiele dazu finden Sie in folgenden Beiträgen:

Jedenfalls ist mir aufgefallen, wenn Patienten bei ihrer Behandlung zuversichtlich und zielgerichtet mitwirkten, erhöhte sich ihre Chance auf einen gesundheitlichen Durchbruch enorm. In Hannes Fall hat sich gezeigt, dass er erst, als er anfing, Verlaufstabellen zu erstellen, den Rückgang seiner Beschwerden bewusst wahrnehmen konnte. Eine wesentliche Voraussetzung, damit es mit seiner Stimmung sowie Heilung bergauf ging! Vorher war er in eine Spirale aus Sorgen und Ängsten, als ginge es ständig darum, zu überleben, sowie dadurch entstandener Überwachsamkeit so verstrickt gewesen, dass er sich daraus nicht hatte lösen können. Er hatte auf mich den Eindruck gemacht, er könne meine Therapie nur dann für hilfreich halten und effektiv umsetzen, wenn er schwarz auf weiß sehen würde, dass es sich lohne. Daher habe ich die erwähnte Strategie, die sich bewährt hat, angewandt.

Wirkung meiner Kombitherapie

Hannes Behandlung verlief effektiver, als es seine obigen Äußerungen wiedergeben. Denn …

  • … teils fand er es normal, dass sich sein hoher Blutdruck, durch den er einmal in eine hypertensive Krise, die man in einer Klinik behandelt hatte, geraten war, normalisiert hatte;
  • und teils schien er kaum zu bemerken, dass seine Nervenstörungen verschwunden waren und sich seine innere Unruhe und Nervosität gelegt hatten.

Inzwischen habe ich regelmäßig Patienten, die sich oft trotz intensiven Bemühens von den durch ihren Hirnstamm aktivierten Ängsten, die ihr Leben bestimmten, nicht befreien konnten, kennen gelernt. Um ihnen Abhilfe insbesondere von ihren Panikattacken und Zwängen verschaffen zu können, habe ich meine Verordnung weiterentwickelt.

Welche Effekte ich dadurch erzielen konnte, und auf welche psychischen Faktoren es dabei ankam, können Sie unter anderem in folgenden Beiträgen nachlesen:

Bildnachweis:
Abbildung 3: https://pixabay.com/de/
Abbildung 1, 2 und 6: Vorlage: Quelle: https://pixabay.com/de/

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Sie haben die Wahl:

1. Sie können entweder bei mir einen Beratungstermin buchen (30 Minuten für 25,00€) – am besten teilen Sie mir das per Mail (Meine Anschrift: info@homoeopathie-post.de) mit – oder

2. Sie können sich mit Hilfe meiner Werke weiter informieren:
Die Anwendung und Zusammenstellung von Nosoden sowie weitere Maßnahmen, die wir für unser Genesen benötigen, habe ich in meinen Büchern, die Sie per Mail oder Telefon (06438/ 922 941 oder 0160/ 44 555 97) bestellen können, ausführlich beschrieben. Darin finden Sie zum ersten Mal ein Verordnungskonzept, das die Chance bietet, die jeweils individuell benötigten Therapie-Bausteine zu kombinieren.

Möchten Sie die von mir eingesetzten, praxiserprobten Arzneien testen?

Wenn Sie mir das kurz mitteilen, werde ich Ihnen eine Auflistung der von mir erhältlichen Testsubstanzen zusammen mit weiteren Informationen senden.

In meiner Reihe
Mit Nosoden ursächlich wirksam kurieren
habe ich 3 Werke verfasst:
1. Teil 1 : Theorie
2. Teil 2 : Arzneien
3. Teil 3 : Psyche und Konstitutionsmittel

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