Ausweg aus der Krise

Wenn wir Beschwerden nicht wieder loswerden, weist das darauf hin, dass unsere Selbstheilungskräfte (SHK) danieder liegen. Um die Symptome überwinden zu können, müssen wir die SHK aktivieren. Das kann bei passender, umfassender Verordnung bis zu einem bestimmten Grad mit Hilfe von homöopathischen Arzneien funktionieren – wie Sie nun an Hand von Fallbeispielen erfahren werden

Fallbeispiel 1

Ich beginne mit meinem eigenem, stark gekürztem Krankheitsverlauf. Durch ihn konnte ich über einen langen Zeitraum Erfahrungen sammeln, die mir dazu verhalfen, vielen Patienten einen ähnlichen Leidensweg zu ersparen.

Vorgeschichte

Nach Jahrzehnte langer Beschwerdefreiheit erkrankte ich, während ich der klassischen Homöopathie entsprechend mein Konstitutionsmittel einnahm, an einer äußerst schmerzhaften Nervenentzündung im Gesicht, Trigeminusneuralgie genannt. Auf der Suche nach einer wirksamen Therapie landete ich schließlich bei der Nosodentherapie. Mit ihrer Hilfe wurde ich meine Beschwerden los. So schien es jedenfalls.

Rückfall

Ein paar Jahren später jedoch überfielen mich ohne jede Vorankündigung noch heftigere Nervenschmerzen als jemals zuvor, da sie nicht mehr als Anfälle, die vorübergehend wieder abklangen, auftraten, sondern ohne Unterbrechung andauerten.

Mein Krankheitsgeschehen war von der vorherigen Nervenentzündung in eine Kieferinfektion mit Anschwellung einer Gesichtshälfte umgeschlagen. Wieder suchte ich gepeinigt und verzweifelt nach einer Lösung. Noch mehr als meine Qualen machte mir dabei zu schaffen, dass ich nicht wusste, ob ich sie finden würde. Ich ging nach dem Motto vor, einfach auszuprobieren, welche Nosoden mir bekämen und welche nicht. Die nächste Abbildung soll veranschaulichen, welche Art von Arzneien ich eingesetzt habe:

Neue Erkenntnisse

Durch mein Ausprobieren machte ich folgende, verblüffende Entdeckung: Bis auf eine Ausnahme vertrug ich alle aus Erregern und Toxinen gewonnenen Nosoden. Daraus konnte ich den Rückschluss ziehen, dass ich bis auf eine Nosode alle anderen Arzneien benötigte.

Zunächst wunderte ich mich darüber, dass ich, obwohl ich noch keine Antibiotika-Kur gemacht hatte, mir sogar die aus gut 20 Antibiotika-Nosoden sich zusammensetzende Combi bekam. Anscheinend war ich reichlicher als angenommen, auch ohne Fleisch zu verzehren, mit Antibiotika belastet. Auf einmal fiel mir ein: Diese Substanzen konnten sich durch den Einsatz von Tierdung in der Landwirtschaft auch auf andere Nahrungsmitteln, die ich zu mir nahm, übertragen haben.
Es erstaunte mich ebenfalls, dass ich auch Nosoden einnehmen konnte, die auf Erreger zurückgingen, die mich scheinbar noch nicht befallen hatten. Dazu gehörten neben einer Reihe von Keimen unter anderem die auf dem nächsten Bild dargestellten Herpes-Viren:

Ich hatte mir noch keine Herpes-Infektion zugezogen, und meine Kinder, die an Windpocken erkrankt gewesen waren, hatten mich auch nicht mit den zu dieser Familie gehörenden Viren angesteckt. Dennoch konnte ich die Combi aus Herpes-Nosoden einnehmen, ohne empfindlich darauf zu reagieren. Im Gegenteil: Je mehr aus Erregern und Toxinen erzeugte Nosoden ich anwandte, desto mehr stellte sich der umgekehrte Effekt ein. Ich fühlte mich so, als ob eine Last, die ich vorher in Schwächezuständen bemerkt hatte, von mir abgefallen wäre, und ich eine Verjüngungskur durchgemacht hätte. Dieser Eindruck schien sich dadurch zu bestätigen, dass gewisse Alterserscheinungen an Haut und Haaren zu meinem Erstaunen von einem Tag zum nächsten zurückgegangen waren.

Weitere Erkenntnisse

Daraus, dass mir die eingenommenen Nosoden so gut bekamen und meine Beschwerden abklangen, konnte ich schließen, dass
1.  der Befall durch Erreger und Toxine bei weitem die Nachweismöglichkeit der Labore übersteigt, was die nächste Abbildung veranschaulichen soll,
2.  dass Labore nur stark vermehrte Pathogene (krankmachende Substanzen) feststellen können und
3.  ich nur dadurch genesen konnte, dass ich die in der Schulmedizin außen vor gelassenen Belastungen in die Behandlung miteinbezog.

Außerdem entdeckte ich, dass
4.  meine Patienten unter Symptomen litten, die auf dieselbe Belastung wie bei mir hinwiesen. Daher fügte ich die entprechenden Nosoden, die sich bei mir bewährt hatten, ebenfalls zu ihrer Arzneilösung hinzu.
Ich machte die Erfahrung, dass
5.  es ihnen wie mir dazu verhalf zu genesen.

Wieder erschien es so, als ob die angewandten Nosoden bei mir und meinen Patienten die Krankheitsursachen beheben und den gesundheitlichen Durchbruch bewirken würden.

2. Fallbeispiel

Dann tauchte jedoch bei einer an Borreliose, Fibromyalgie (Muskel-Faser-Schmerzkrankheit) und Kalzinose (Verkalkung von Gelenken) erkrankten Patientin, der meine Behandlung mit Nosoden zunächst zu helfen schien, erneut eine Schwächeattacke auf. Mir kam, als ich die gestaut wirkende Frau vor mir sah, die Eingebung, sie könne – trotz ihrer Aussage, laut Arzt wäre mit ihrer Schilddrüse noch alles in Ordnung – doch unter einer Schilddrüsenunterfunktion leiden. Als ich ihr eine entsprechende, aus einem Medikament gegen Schilddrüsenunterfunktion hergestellte Nosode zusätzlich zu den anderen Arzneien verabreichte, lösten sich ihre Beschwerden in anhaltendes Wohlbefinden auf.

Andere Beispiele

In anderen Fällen half die anschließend von mir hergestellte Combi Schilddrüsenunterfunktion, unter anderem nicht abklingen wollende Infekte, Kopf- und andere Schmerzen sowie Rheuma-Erkrankungen schnell zu überwinden.

Verschiedene Belastungsgrade

Durch den zuvor kurz erwähnten Fall fand ich heraus, dass eine Stoffwechselstörung
eine besondere, zusätzliche Behandlung erfordert. Nach und nach entdeckte ich weitere
Störfaktoren und schließlich lernte ich zwischen 2 Belastungsgraden zu unterscheiden und dementsprechend zu behandeln. Das soll die folgende Grafik verdeutlichen:

Behandlung

Die nächste Abbildung soll Ihnen einen Überblick darüber geben, welche Art Arzneien ich meinen Patienten – je nachdem, ob bei ihnen Belastungsgrad I oder II bestand – verordnet habe:

Behandlung von Stoffwechselstörungen

Immer wenn meine Therapie, trotz richtiger Umsetzung, keine andauernde Besserung und Genesung zu Stande brachte, suchte ich nach dem noch nicht mitbehandelten Knackpunkt.
So stieß ich im Laufe von ein paar Jahren auf die in der nächsten Grafik aufgeführten Stoffwechselstörungen, die ich nach der Häufigkeit ihres Auftretens angeordnet habe:

Suche nach einer weiteren Heilungsblockade

Für die aufgelisteten Störfaktoren stellte ich die entsprechenden Combis, wie in der Grafik kurz erwähnt, her und fügte sie je nach Bedarf der vorherigen Arzneilösung hinzu. Dennoch erlebte ich erneut, dass sie einigen Patienten zwar Abhilfe von ihren Beschwerden verschafften, ich jedoch nicht allen mit meiner Therapie zum gesundheitlichen Durchbruch verhelfen konnte. Das konnte ich daran erkennen, dass sich die Besserung in den betroffenen Fällen entweder kaum einstellte oder sie nicht anhielt und erneut Beschwerden auftraten.
Ich suchte nach dem Grund dafür. Welcher Störfaktor verhindert wie Sand im Getriebe, fragte ich mich, dass sich bei manchen Patienten der Zustand zunächst rapide bessert, dann aber wieder ernst zu nehmende Beschwerden auftauchen? Ich dachte, nur wenn ich ihn finde und richtig behandle, werden keine Rückfälle mehr auftreten. Nur dann wird es einen Durchbruch geben.

Entdecken des Störfaktors

Auf einmal fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Hinter den Beschwerden der betroffenen Patienten steckte anscheinend tatsächlich eine Art Sand, eine von der Größe her kleine Ursache mit großer Wirkung: Gallengrieß, winzige Ausfällungen in der Gallenflüssigkeit. Diese Körnchen, vermutete ich, verstopfen die Gallenkanälchen in der Leber, die das in den Leberzellen gebildete Gallensekret aufnehmen. Das soll die folgende Abbildung vermitteln:

Nun ergab das Hin und Her der Symptome bei manchen Patienten einen Sinn: Je nachdem wie sehr der Grieß jeweils die klitzekleinen, aufnehmenden Gallengänge verstopfte, traten Beschwerden auf oder sie verschwanden. Wenn die Galle weniger behindert abfloss, konnten Leber und Galle die Fülle ihrer Stoffwechselfunktionen ausüben und die Selbstheilungskräfte aufrichten. Ein stärker gehemmter Abfluss jedoch blockierte die Tätigkeit des Organ-Teams so, dass eine Systemstörung mit allen möglichen Folgen auftreten konnte.

3. Belastungsgrad

Es stellte sich heraus, dass ich eine weitere Krankheitsstufe entdeckt hatte. In diesem Stadium war es über die Belastungen des 2. Grades hinaus noch zu Leber-Gallen-Stau-Symptomen infolge Gallengrieß gekommen. Die folgende Grafik soll das veranschaulichen:

Behandlung bei Stufe III

Ich begann damit, dass ich wie zuvor homöopathische Combis zusammenstellte. Diese setzten sich aus verschiedenen Arzneien zusammen, die auf Leber- und Gallen-Substanzen, wie z.B. Gallensäuren und Cholesterin, zurückgingen. Doch was ich auch versuchte, es stellte sich – anders als bei den vorherigen Stoffwechsel-Combis – nicht der benötigte Effekt ein. Das konnte ich daran erkennen, dass in zugespitzten Fällen mit dringendem Handlungsbedarf, die bestehenden Symptome nicht sogleich zurückgingen.

Da ich auf Stufe II in der Regel eine schnelle Besserung erlebt hatte, schloss ich daraus, dass bei dieser Belastung selbst umfassend verordnete Homöopathika nicht zu wirken vermochten. Ich erinnerte mich an ein synthetisch hergestelltes Gallensäuren-Medikament, das laut Schulmedizin dazu dienen sollte, Gallensteine bis zu einer bestimmten Größe aufzulösen. Bei Gallengrieß handelt es sich um eine Vorstufe, die dazu führen kann, dass sich größere Gallensteine bilden und absetzen.
Bis ich auf das Gallensäuren-Präparat gestoßen bin, hatte ich noch nicht erlebt, dass ein Medikament auf Dauer eine konstruktive Wirkung hervorgebracht hatte. Außerdem hatte ich kritische Äußerungen zu diesem Medikament gelesen. Weil ich aber keine andere, überzeugende Alternative für meine Notfälle wusste, informierte ich mich erneut über dieses Präparat. Dabei stieß ich auf die befürwortende Beurteilung einer Pharmakologin (Arzneimittel-Wissenschaftlerin), die sich ansonsten kritisch mit den Folgen von Medikamenteneinnahme befasste. Als Nebenwirkung hatte sie Leberschäden erwähnt, zu denen, wie ich hinzufügen möchte, als Vorstufe auch die Gallengrießbildung gehört. Ihre Stellungnahme und medizinische Studien, die die Wirkung dieses Präparats untersucht hatten, bewegten mich zum Umdenken.

3. Fallbeispiel

Daher empfahl ich einer Patientin, die ein paar Tage nach Entfernung der Nervenwurzel eines stark vereiterten Zahnes heftig pochende, sie Schachmatt setzende Beschwerden bekam, zusätzlich zu den von mir verordneten Homöopathika das Gallensäure-Präparat einzueinnehmen. Die folgende Grafik gibt diese Verordnung kurz gefasst wieder:

Hintergrund

Ich erklärte der Patientin, dass es sich bei der Zahnwurzelentfernung um einen Eingriff handle, bei dem fast so viele Medikamente zum Einsatz kämen wie bei der Operation eines komplizierten Knochenbruchs. Dieser Chemie-Cocktail habe anscheinend ihre Leber und Galle überfordert. Beide hätten es nicht geschafft, die Toxine abzubauen. Daher würden sie sich über die Blutbahn bis zum Kopf zurückstauen und ihr die Probleme bereiten.
Außerdem hätten diese Organe bereits vorher ihre Funktion nicht voll erfüllen können und ihr deshalb die ständigen Zahnbeschwerden beschert.
An ihren entgleisten Laborwerten, wie z.B. an dem grenzwertig erhöhten Cholesterinwert, hatte ich erkennen können, dass Leber und Galle nicht mehr optimal ihre Umwandlungs- und Abbau-Aufgaben erfüllten.

Behandlungsverlauf

Ein paar Tage darauf begab die Frau sich zur Nachkontrolle wieder zum Zahnarzt. Dieser bescheinigte ihr, dass ihre Heilung gar nicht besser funktionieren könne. In den Jahren darauf blieben ihr, zum ersten Mal seit gut 10 Jahren, weitere Zahnbeschwerden erspart.

Mein Kommentar

Ich hatte die Patientin zunächst nur umfassend mit homöopathischen Arzneien, vor allem Nosoden, behandelt. Die meisten Symptome, wie z.B. Schilddrüsenunterfunktion, Kreislaufbeschwerden und Verdauungsstörungen, Schwächezustände und Depressionen, hatten sich gebessert. Dennoch handelte es sich nicht um einen optimalen Behandlungsverlauf. Denn dann wären keine derart heftigen Beschwerden aufgetreten, sobald die bei dem operativen Eingriff eingesetzten Schmerz- und Betäubungsmittel aufgehört hatten zu wirken.
Erst als ich die Frau nicht mehr dem 2. Erkrankungsstadium, sondern dem 3. Belastungsgrad entsprechend behandelte, klangen ihre Beschwerden vollständig ab.
Hätte sie nicht noch zusätzlich das Gallensäure-Präparat eingenommen, und hätte es nicht die Toxin-Abbau-Probleme behoben, hätte der Zahnarzt, wie zuvor ihr gegenüber erwähnt, ihren Zahn ziehen müssen. Leider hätte sie aber auch dadurch nicht die Krankheitsursache überwinden können. Stattdessen wären immer wieder neue Beschwerden aufgetreten. Diesem Teufelskreis hatte sie sich jedoch mit Hilfe der abgebildeten Behandlungsweise entziehen können:

Fazit

Je nach Belastungsgrad sah die Lösung für die zunächst ausweglos erscheinende gesundheitliche Krise anders aus:

1.  Im 1. Fallbeispiel auf Erkrankungsstufe I fehlten noch aus Erreger-Substanzen gewonnene Nosoden. Erst als ich selbst und Patienten, die sich in demselben Krankheitsstadium befanden, diese noch benötigten Homöopathika einnahmen, konnten wir dem Abgleiten ins chronische Kranksein entgehen und genesen.

2. Im 2. Fallbeispiel auf Stufe II fehlte noch eine Arznei zum Beheben von Stoffwechselstörungen. Erst diese verschaffte der Betroffenen den gesundheitlichen Durchbruch.

3. Im 3. Fallbeispiel auf Stufe III fehlte noch das Gallensäure-Präparat. Seine zusätzliche Einnahme gab wie das Zünglein an der Waage den Ausschlag zum vollständigen Auflösen der Heilungsblockade.

Erst eine umfassende Behandlung, die alle Krankheitsursachen einbezog, ermöglichte jeweils den Ausweg aus der Krise.


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Die Anwendung und Herstellung von Nosoden sowie weitere Maßnahmen, die wir für unser Genesen benötigen, habe ich in meinen Büchern, die Sie per Mail oder Telefon (06438/ 922 941 oder 0160/ 44 555 97) bestellen können, ausführlich beschrieben. Darin finden Sie zum ersten Mal ein Verordnungskonzept, das die Chance bietet, die jeweils individuell benötigten Therapie-Bausteine zu kombinieren.

In meiner Reihe
Mit Nosoden ursächlich wirksam kurieren
habe ich 3 Werke verfasst:

  1. Teil 1 : Theorie
  2. Teil 2 : Arzneien
  3. Teil 3 : Psyche und Konstitutionsmittel

Abbildung 2 und 4: Quelle: https://pixabay.com/de/
Abbildung 1, 5, 8, 9, 12 und 13: Vorlage: Quelle: https://pixabay.com/de/

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