Fallbeispiel
Mit Einverständnis der Patientin gebe ich Ihnen nun ihren Behandlungsverlauf wieder.
Unter „Hauptbeschwerden“ schrieb die Frau, Ende 40, in meinen Fragebogen:
Ich fühle mich einfach nicht mehr richtig leistungsfähig: Geistig, körperlich –
Augen, Ohren, Migräne, Rücken, Schmerzen
Unter „Zielvorstellung“ (Was versprechen Sie sich von der homöopathischen Behandlung?) trug sie ein:
Den Stau (Leber…) zu lösen (der sich bei mir im Bauchraum auch optisch hält),
evtl. bessere Nerven
Leidensgeschichte
Der Anschaulichkeit halber habe ich die Angaben der Patientin zur Krankheitsgeschichte unter dem Punkt „Chronologischer Ablauf“ in der folgenden Grafik zusammengefasst:
Die Leidensgeschichte gipfelte in der folgenden Notiz der Frau im Fragebogen:
Vorschlag von Neurochirurg: Verschraubung [im Lendenwirbelbereich] mit Platten
Dieser Empfehlung folgte sie nicht, sondern versuchte sich weiter mit alternativen Heilmitteln, von Ozon-Öl-Infusionen über MSM (Schwefelverbindung) bis hin zu B-Vitaminen und Magnesium, sowie Körpertherapien zu kurieren. Sie meinte, dass sich ihr Zustand gebessert habe.
Mein Kommentar
Dass diese Behandlungsmethoden jedoch nicht ursächlich wirksam gewesen waren, zeigten die darauf folgende, weitere Verschlimmerung ihrer Beschwerden sowie die oben zitierten Angaben der Patientin unter „Hauptbeschwerden“ und „Zielvorstellung“.
Die Gründe dafür, warum die von der Patientin angewandten alternativen Mittel keinen Durchbruch bewirken, sondern bei fortgesetzter Einnahme den Zustand nur noch weiter beeinträchtigen können, finden Sie in meinem Beitrag Vitamine und Ergänzungsmittel: Was hilft wirklich erklärt.
Worauf aber basiert die Besserung, die die Patientin empfunden hat?
Sie beruht darauf, dass der Abbau dieser Präparate Leber und Galle überfordert haben und dadurch die Heilungsbemühungen ihres Organismus zurückgegangen sind.
Genauer gesagt, ist folgendes passiert:
Die Einnahme der Mittel hat Leber und Galle zum Entgiften veranlasst. Die Enzyme in der Leber, die für die Umwandlung – umgangssprachlich Entgiftung genannt – körpereigener und zugeführter Stoffe in eine ausscheidbare Form sorgen, können nicht zwischen schädlichen und unbedenklichen Substanzen unterscheiden. Daher bearbeiten sie selbst ungiftige Stoffe so, als ob es sich bei ihnen um Schadstoffe handeln würde. Darüber hinaus bilden sich dabei Abbauprodukte, die weit giftiger sind als die Ausgangsstoffe. Das geschieht z.B. wenn wir Alkohol trinken oder rauchen. Beim Abbau dieser Genussmittel entsteht in unserem Körper als Zwischenprodukt das Toxin Acetaldehyd. In pflanzlichen Extrakten, ätherischen Ölen und geröstetem Kaffee ist dieses Gift bereits von vornherein enthalten.
Handicaps der Leber-Gallen-Funktionsweise
Mit der folgenden Grafik möchte ich Ihnen die soeben erwähnten und weiteren Probleme, die uns Leber und Galle auf Grund ihrer Funktionsweise bescheren können, veranschaulichen:
Mit anderen Worten: Bei der von uns umgangssprachlich als Entgiftung bezeichneten Umwandlungsreaktion durch unser Hauptstoffwechselorgan tritt nicht selten folgender Effekt auf:
Die Leber ist so damit beschäftigt, Substanzen, von den in ihr aktiven Enzymen unterschiedslos wie Gifte behandelt, abzubauen, dass sie darüber andere Stoffwechselfunktionen vernachlässigt: Z.B. das Verwerten von Nährstoffen und Bilden von lebenswichtigen Vitaminen. Dadurch geht unseren Abwehr- und Selbstheilungskräften der benötigte Input („Einspeisung“) verloren, den sie benötigen, um ihre Funktion voll erfüllen zu können. Indem die Leistungen dieser Kräfte schwinden, vermögen sie nicht mehr, sich für unser Genesen zu engagieren. In der Folge nehmen die Beschwerden vorübergehend ab, bevor sie, weil die auslösenden Faktoren sich im Verborgenen ziemlich ungehindert entfalten können, umso heftiger wieder hervorbrechen.
Mit der nächsten Abbildung möchte ich Ihnen vermitteln, wozu es führt, wenn die Leber entgiftet bzw. in dem von mir sogenannten Entgiftungsmodus arbeitet. Das Gegenteil davon habe ich als Stoffwechselmodus bezeichnet. Damit meine ich die Funktionsweise, in der Leber und Galle ihre Stoffwechselaufgaben so erfüllen, dass dabei die Selbstheilungskräfte die Chance erhalten, ihrer Funktion nachkommen zu können. Das ist – wie es die nächste Grafik ausdrücken soll – im Entgiftungsmodus von vornherein ausgeschlossen:
Massive Verschlechterung
Wenn Erkrankungen nicht von Grund auf ausheilen, besteht die Gefahr, dass sie sich allmählich so verschlimmern, dass sich daraus nicht mehr zu bewältigende, chronische Leiden entwickeln. So verlief in diesem Fall der Krankheitsprozess bis zum Alter von 49 Jahren – siehe die nächste Grafik:
Bei Polyneuropathie (= „Viel-Nerven-Leiden“) handelt es sich um eine Erkrankung des außerhalb des Gehirns sich befindenden Nervensystems.
Hintergrund
Bereits infolge Vererbung kam die Patientin mit Erregern, Toxinen und evtl. einer Stoffwechselstörung (Schilddrüsenunterfunktion wie bei ihrer Mutter) belastet und geschwächt zur Welt. Dadurch geschah es, dass weitere Auslöser (ärztliche Behandlungen mit Medikamenten sowie Operationen) jeweils das Fass zum Überlaufen brachten, und eine gravierende Erkrankung nach der anderen sie heimsuchte.
Die bei der Patientin aufgetretenen Symptome legen den Verdacht nahe, dass bereits von vornherein eine Schilddrüsenunterfunktion bestand. In diesem Fall ist über eine Belastung mit Krankheitserregern und Toxinen (1. Belastungsgrad) hinaus eine Stoffwechselstörung aufgetreten und der 2. Belastungsgrad erreicht.
Wie die Patientin unter „Zielvorstellung“ selbst angegeben hat, ist auch ein Leber-Gallen-Stau entstanden, was auf den 3. Belastungsgrad hinweist. Dieser Stau scheint, wie ihre Symptome und Laborwerte (Blutfettwerte, ein Leberenzym etc. sind erhöht) belegen, auf einer Gallengrieß-Bildung in den kleinen Gallengängen in der Leber oberhalb der Gallenblase zu beruhen.
Mit der nächsten Grafik möchte ich Ihnen einen Überblick über die hier erwähnte Einteilung in Krankheitsstadien geben:
3. Krankheitsstadium
Auf der 3. und höchsten behandelbaren Krankheitsstufe bestehen wie in diesem Fall also
1. eine Belastung mit Krankheitserregern und Toxinen sowie
2. eine Stoffwechselstörung (hier: Schilddrüsenunterfunktion) und darüber hinaus
3. ein Leber-Gallen-Stau.
Ausweg aus dem Dilemma
Um einer weiter fortschreitenden Krankheitsentwicklung bei der Patientin vorzubeugen und sie zurückzuspulen, hat sich folgende Behandlungsweise bewährt:
1. Die Belastung mit Erregern und Toxinen sowie
2. die Schilddrüsenunterfunktion durch ihnen entsprechende, gleichartige homöopathische Arzneien zu kurieren und
3. die Ursache des Leber-Gallen-Staus, den Gallengrieß, mit Hilfe eines Gallensäuren-Präparates aufzulösen. Homöopathische Arzneien allein reichen in diesem Stadium nicht mehr aus. Meine Versuche, den Stau lediglich mit ihrer Hilfe zu beheben, vermochten die Krankheitsentwicklung nicht zu stoppen. Das änderte sich erst, wenn die erwähnte Substanz zum Einsatz kam.
Benötigte Arzneien
Die nächste Grafik soll veranschaulichen, welche Arzneien neben einer gesunden Ernährung im 3. Stadium erforderlich sind, um genesen zu können:
Behandlung
Mit der folgenden Abbildung möchte ich Ihnen veranschaulichen, wie die Verordnung bei der Patientin aussah:
Zusätzliche Maßnahmen
- Um die Funktion des Stoffwechselteams Leber und Galle nicht weiter zu beeinträchtigen, sondern zu unterstützen, empfahl ich der Frau, sich mit Paleo-Kost zu ernähren, und
- um das schmerzhafte Ischias-Syndrom zu beheben sowie einer erneuten Nervenentzündung vorzubeugen, riet ich ihr, sich ein bestimmtes Polster zuzulegen.
Bei diesem, wie eine liegende 8 geformten Kissen (siehe vorherige Grafik) befindet sich in der Mitte eine Mulde. Wenn man es sich beim Sitzen so in den Rücken schiebt, dass sich die Wirbelsäule in die Vertiefung einfügt, tritt folgender Effekt ein:
Der Druck, der normalerweise auf unserem Rückgrat lastet, verlagert sich jeweils auf die Muskelpartien zu beiden Seiten daneben und hört dadurch auf, die empfindlichen Ischias-Nervenwurzeln in unserer Lendenwirbelsäule zu reizen.
Diese einfache Maßnahme, zusätzlich zu den verordneten Mitteln angewandt, hat viele meiner Patienten von jahrelangem Rückenleiden befreit.
Behandlungsverlauf
Gut 1,5 Monate später teilte mir die Patientin mit, dass sich ihr Zustand zu bessern scheine.
Als Sie mich etwa 1 Jahr später wegen der Behandlung ihres Sohnes anrief, fragte ich sie abschließend: „Und wie geht es Ihnen?“ Zu meiner großen Verwunderung antwortete die Frau, die sich zu Beginn meiner Behandlung kaum beschwerdefrei bewegen konnte und die Energie und Kraft stark vermisst hatte: Ihre Symptome seien verschwunden, sie habe schnell 15 kg abgenommen, und es gehe ihr gut.
Wünschen Sie weitere Informationen?
Die Anwendung und Herstellung von Nosoden sowie weitere Maßnahmen, die wir für unser Genesen benötigen, habe ich in meinen Büchern, die Sie per Mail oder Telefon (06438/ 922 941 oder 0160/ 44 555 97) bestellen können, ausführlich beschrieben. Darin finden Sie zum ersten Mal ein Verordnungskonzept, das die Chance bietet, die jeweils individuell benötigten Therapie-Bausteine zu kombinieren.In meiner Reihe
Mit Nosoden ursächlich wirksam kurieren
habe ich 3 Werke verfasst:
Abbildung 1 und 10: Quelle: https://pixabay.com/de/
Abbildung 2 – 6 und 11: Vorlage: Quelle: https://pixabay.com/de/
6 thoughts to “Rücken- und Bewegungsapparat-Beschwerden kurieren”
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